Upgrade ist beim Honda Crosstourer angesagt: Er erfüllt u. a. easy die EURO 4-Abgasnorm und hat nun einen mühelos verstellbaren Windschirm – Carina und Heinz Karnolz haben den Honda VFR1200X Crosstourer DCT in gewohnt bravouröser Manier getestet!
Gleich einmal vorweg: Wir waren schon gespannt wie ein Flitzebogen, denn wir konnten uns einfach nicht vorstellen, dass man ein schon fast perfektes Motorrad noch verbessern kann. Aber Honda – wie immer Garant für Qualität – hat auch dieses Meisterstückchen geschafft und dieses „fast“ auch noch ausgemerzt!
Nachdem sich die ganze Welt schon auf die allerheißest ersehnte neue Africa Twin freute, hatten wir uns das diesjährige Modell der Honda VFR 1200 X Crosstourer DCT im absolut schnittigen wie auch extrem leuchtkräftigen Candy Prominence Red gesichert, um uns den zu Unrecht in den Schatten verdrängten großen Bruder wieder zum Adrenalingemüt zu führen – doch so ist das eben mit den kleineren Geschwisterchens – kaum da und schon in den Mittelpunkt stürmen!
DCT oder doch der Schaltfreudige?
Bereits gänzlich Honda verwöhnt, entschieden wir uns auch dieses Mal für die Ausführung mit der DCT – sprich der Dual Clutch Transmission (oder ohne „Einedrahrer“ dem Doppelkupplungsgetriebe), weil dieses Mal mit noch verbesserter Automatik, damit auch das Zurückschalten besonders in der bergigen Kurvenvernichtung auch noch automatisiert von statten gehen kann – somit ein sehr komfortables Tool, zumal sie sich auch mit der Fahrzeit immer mehr dem Pilotenfahrstil anpasst – sprich, im krassen Gegensatz zu diversen beratungsresistenten Mitmenschen äußerst lernfreudig!
Natürlich wird das 6-Gang-Getriebe für Agile auch weiterhin im herkömmlichen Schaltmodus ausgeliefert.
Der flüssigkeitsgekühlte V4-Viertaktmotor ist mit seinen 1.237 cm³ und 95 kW bzw. 129 PS in jedem Bereich leistungsstark! Egal ob in Soloperformance oder im lustigen Duett bietet die breite Palette der Getriebeeinstellungen alle Stückerln: Die tourigen D1, D2 und D3 sind unseres Erachtens nach für bequem–gemütlich–Allrounder und die sportlichen S1, S2 & S3 für lustig–flott–Angreifer!
Egal welche Einstellung, die Performance ist immer Honda-like und somit spitzenmäßig verlässlich!
Die Fee erfüllt doch noch Wünsche!
Ganz besonders hat uns natürlich gefreut, dass auch unsere Änderungswünsche mit aufgenommen wurden – und hier sind wir nicht so vermessen, dass es UNSERE sind, sondern, dass wir einfach einen kleinen Beitrag zur Weiterentwicklung beisteuern konnten. Das Windschild ist jetzt stufenlos verstellbar und bietet auch für Mr. Mechanik Heinz einen guten Schutz vor dem Fahrtwind.
Den Bremsen sei Dank!
Die verlässlichen Bremsen wurden ungewollt dem ExtremsnotfallsabsolutensuperSOStest unterzogen, als im morgendlichen Berufsverkehr eine Verkehrsteilnehmerin ohne Blinker setzen oder gar einen Blick riskieren die Fahrspur wechselte (hier sei angemerkt, dass ich der Meinung bin, dass dies ein absolut weiblicher Fahrsupergaufehler der Extraklasse ist) – also Anker geworfen und alle Hilfsmittel der Technik sei Dank konnte ein Highsider à la Düringer vermieden werden.
Technik, wohin das Bikerauge schaut
Abgesehen davon, dass sämtliches Kettenschmieren, schmutzige Hosen, fettige Griffeln (weil wieder wo hingelangt, wo sie eh nix zum Suchen haben) wegfällt, hat man hier einen Kardanantrieb mit allen technischen Features: 4 Ruckerdämpfer und ein homokinetisches Gelenk garantieren eine permanente Kraftübertragung der besonders g’schmeidigen Art und Weise! Der „Ride-by-Wire“-Gasgriff wird durch die direkte FI-Kraftstoffeinspritzung und Big-Bang-Zündfolge harmonisch abgestimmt – oder anders gesagt: das zuckende rechte Vollgashändchen hat einen prompten Ansprechpartner! Und wie wir bereits wissen, ist die serienmäßige Traktionskontrolle und ABS äußerst verlässlich!
Highend komfortabel
Unsere allerwertesten 4 Buchstaben fühlen sich auf der überarbeiteten Sitzbank unglaublich wohl – keine Ermüdungserscheinungen, keine Druckauastellen, keine Krampfsitzposition, rein gar nixi – auch bei längeren Tourenerlebnissen ein Absteigen ohne Cowboyschunkelschritte.
Heinz war besonders von dem breiten Lenker begeistert, der schulterbreiten Männern gelegen kommt und so ein entspanntes Fahren garantiert. Auch als Sozia freut frau sich durch den entspannten Beinwinkel über ein superbequemes Mitfahrvergnügen.
Battle Wing als Gummischuh
Auch wenn vielleicht da und dort etwaiges Verbesserungspotential ausgeschöpft wird, ist Honda doch so weise, altbewährter Qualität die Treue zu schwören. Und so haben wir hier auf unserer Crosstourer wieder den Battle Wing Reifen oben, der nach wie vor ein Spitzenprodukt in seinem Segment ist. Die Speichenräder selbst unterstützen ihrerseits die Federung, während sich der Battle Wing in den Kurven vorwärtsbeissend richtig in den Asphalt festklebt.
Börserlangriff: Für € 18.490,– bzw. € 17.290,– mit manuellem Schaltgetriebe bekommt man wirklich viel Motorrad inklusive 3 Jahren Hersteller- und Mobilitätsgarantie
Fazit: Dank der absuluten Allrounderqualitäten lohnt es sich besonders für Reisen und Fahrten zu zweit, einen ganz gezielten Blick auf den Crosstourer zu werfen, der mit 126 Nm Drehmoment seine Kubik spielerisch auf das Straßerl presst und so manche überraschte und anerkennende Blicke kassiert
HONDA CROSSTOURER |
VFR1200X DCT |
Leistung | 129 PS (95 kW) |
Motor | Flüssigkeitsgekühlter 76°-V4-Viertaktmotor |
Getriebe | DCT |
Preis | € 18.490,– |
Bild, Text & Test: Carina & Heinz Karnolz