Nunmehr in 7. Generation ist der neue 5er BMW die perfekte Businesslimousine für Generaldirektorinnen, die auch gerne mal Rennfahrerin spielen – oder umgekehrt.
Text: Margot Dihanits
Bild: Manfred Seidl
Passt wie angegossen
Mit einem leichten Ziehen im Magen lasse ich mich auf den Fahrersitz aus feinstem Leder des blaugrauen Testautos gleiten – schließlich bin ich noch nie mit einem Auto gefahren, dass beim Kauf mindestens vier Jahresgehälter von mir verschlucken würde. Schon nach ganz kurzer Fahrt finde ich jedoch, dass dieses Auto wunderbar zu mir passt und ich bereue es, keine Generaldirektorin zu sein, um dieses Fahrvergnügen täglich genießen zu können. Da Direktorinnen bekanntlich Chauffeurinnen haben und ich sowieso lieber selbst das Steuer in der Hand behalte, stellt sich meine Erstgeborene gerne als Model zur Verfügung.
Leise und trotzdem sportlich
Über die Autobahn geht’s zum Fotoshooting und ich muss verdammt aufpassen, dass ich die höchstzulässige Geschwindigkeit nicht überschreite, da im Fahrzeuginneren vom Tempo wenig zu spüren ist.
Leise und kraftvoll verrichtet der 2,0-Liter-Vierzylinder-Diesel seine Arbeit und Windgeräusche werden ebenfalls keine wahrgenommen.
Auch bei höherem Tempo sind noch angenehme Gespräche zwischen mir und der Frau Direktor im Fond möglich.
Die Beschleunigung ist einfach megageil und ich kann es nicht lassen, meine Mitfahrer immer wieder damit zu überraschen. „Fast wie bei einem Flugzeugstart“, schwärmt die Erstgeborene.
Für das Dahincruisen schalte ich dann doch wieder vom Sport- auf den Komfortmodus, schließlich denken wir auch im Testauto an Benzinverbrauch und Umweltbelastung.
Scotty übernehmen Sie
Meine zwei Lieblingsknöpferln am Lenkrad erreiche ich mit dem linken Daumen: den Lenk- und Spurführassistenten, sowie das Tempomatknöpferl – einmal kurz gedrückt und schon übernimmt Kollege Computer das Steuer.
Selbstständiges Gas geben und bremsen kennen wir ja schon, dieser hier übernimmt aber auch das Lenken. Am Anfang ein bisschen spooky, traue ich mich dann doch das Fahrzeug selbständig durch die Hansenkurve fahren zu lassen. Zwar bleiben meine Hände nur ein paar Zentimeter vom Lenkrad entfernt, um jederzeit eingreifen zu können, aber der BMW gleitet souverän und sicher durch die Kurve. Für meinen Geschmack befindet er sich zwar immer ein wenig zu weit links in der Fahrspur, doch geht sich alles wunderbar aus. Je nach Fahrsituation mahnt das System sowieso alle paar Sekunden, das Lenkrad wieder zu umfassen und schließlich macht selber fahren sowieso mehr Spaß.
Gestensteuerung &Co
Erfreulich auch sämtliche Bedienungselemente für Navi, Media, Klimaanlage … Vom Fahrersitz aus sind alle Schalter und Knöpfe gut zu erreichen und man muss sich nicht durch 2.000 Untermenüs touchen, um zum Beispiel eine kleine Änderung der Belüftung zu erreichen.
Eine lustige Spielerei ist die Gestensteuerung, mit der auch die Radiolautstärke reguliert werden kann, was immer wieder auch mal unabsichtlich passiert, wenn man einen Beifahrer hat, der gerne mit Händen und Füßen redet.
Ebenfalls an Bord ist Apple CarPlay – damit werden die wichtigsten Handy-Daten drahtlos am 10,25 Zoll großen Display angezeigt und können von dort aus bedient werden.
Perfekt funktioniert die Sprachsteuerung des Navigationssystems, da muss nicht unbedingt getoucht oder gedreht werden, es reicht ein Knöpferl am Lenkrad zu drücken, Zieladresse nennen und los geht´s.
Wenn schon, denn schon
Wer sich dieses Fahrzeug leistet, sollte sich auch die Ausstattungslinie Luxury Line gönnen, mit der unser Testauto ausgerüstet ist. Für nur 3.250 Euro Aufpreis (auch schon egal) gibt es 19“ Leichtmetallräder, Frontziergitter mit verchromten Längsstäben, beleuchtete Türgriffe mit Chromeinlegern. Im Fahrzeuginneren sowieso nur feinste und hochwertige Materialien, die tadellos verarbeitet sind – das Cockpit glitzert und glänzt und ständig erwische ich mich dabei, dass ich Staubkörnchen vom glänzenden Interieur puste oder wische.
Die Frau Direktor auf der Rückbank beschwert sich ein wenig, dass es für ihren Laptop kein ausklappbares Tischchen gibt, doch die Sitzheizung sowie der eigene Heiz- und Klimakreislauf, der von der Rückbank aus gesteuert werden kann, versöhnen sie rasch wieder.
Angenehm und praktisch ist die breite Mittellehne mit den zwei großen Getränkehaltern, den großzügigen Ablageflächen und Staufächern.
Was hat eine Frau Direktor schon großartig in einem Kofferraum zu verstauen? Der ist zwar mit einem Volumen von 530 l relativ groß, doch muss man schon ziemlich tief hineinkrabbeln, wenn die Reserve-Highheels ganz nach hinten gerutscht sind. Öffnen lässt er sich dafür ganz komod per Fernsteuerung bzw. mit einem kurzen Kick mit dem Fuß unters Heck.
Schön ist er sowieso
In den 70iger Jahren genauso wie heute ist der 5er BWM eine klassische Schönheit mit ausgewogene Proportionen und einer modernen Formensprache – und so soll es auch bleiben, bloß keine unnötigen Experimente.
Kurz und bündig
- Was er ist und kann
Eine rasante Businesslimousine mit Exterieur und Interieur für gehobene Ansprüche.
Unser Testfahrzeug mit Luxury Line, Business- und Wärmepaket. - Was uns besonders gefällt
– das klassische und doch moderne Design
– die Möglichkeit zur Selbststeuerung
– Hochglanz und Chromelemente im Innenraum
– die rasante Beschleunigung - Was wir gerne hätten
– Klapptische im Fond - An der Zapfsäule
laut NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus) 4,2 Liter – in unserem Test bei gemischter Fahrweise 7,6 Liter – finden wir sehr okay - Alle detaillierten Infos über den BMW 5er findet Ihr hier.
Daten und Fakten
BMW 520d xDrive |
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Leistung | 190 PS (140 kW) |
Getriebe | 8-Gang Steptronic |
Ø Verbrauch / CO2 | 4,2 l/119 g |
Preis (Einstiegs-/Testmodell) | € 51.350,01/ € 83.246 |
Steuer (in €, monatlich) | 84,28 |