Wenn ein Mann, den Du noch nie zuvor gesehen hast, plötzlich … ups, diesen Beginn hatte ich ja schon mal, allerdings trug es sich wieder genauso zu … also wenn so einer (und nicht nur einer!) minutenlang neben, hinter oder vor Dir fährt, winkt, lacht oder wild hupt … dann sitzt Du in einem FORD MUSTANG. Konkret in einem CONVERTIBLE 5,0 Ti-VCT V8 GT.

Bild & Text: Petra Mühr

Ich dachte an Hugh, als er in „Notting Hill“ in seiner hinreißend verlegenen und verstrubbelten Manier vor Julia saß. Er hatte sich als Reporter von Horse & Hound ausgegeben und fragte nach Pferden in ihrem Film, nicht wissend, dass dieser im Weltall spielte.

Ich mag die Szene und ich mag Hugh, auch wenn weder der Film, noch der smart-strubbelige Schauspieler nur das Geringste mit dem scharfen Schlitten zu tun hatte, mit dem ich gerade durchs burgenländische Hügelland geprescht war.
Außer vielleicht, dass jeder Auftritt mit ihm filmreif ist.

Jedenfalls dachte ich beim Blick aufs Emblem an Hugh und die Szene und mir kam die Idee mit dem Hund, also packte ich das Pferd, den Hund und die Kamera und zog los.

Showtime

Der Ford Mustang per se zählt zu jener seltenen Kategorie Autos, bei denen ich  durchaus auf sämtliche Fahrassistenten – so sicher und angenehm und mittlerweile schon fast gewohnt sie sind – verzichten würde.

Hauptsache, er hat die 422 V 8-Ponies stets startklar, blubbert und brabbelt und bollert, sobald ich den Startknopf drücke und schiebt kräftig und wuchtig an, sobald ich aufs Gaspedal steig’.

Nicht mal ein Radio müsste sein.
Das Motortimbre ist Konzert genug.

Letzteres ist übrigens unter anderem auschlaggebend dafür, dass man neben schnellen Sprints und wilden Galoppstrecken durch Feld und Wald mit dem Mustang GT auch gern sanft dahintrabt aka -cruist.

Weil diese Maschine immer sinnlich tönt, im Leerlauf ebenso begehrlich wummert wie bei jeder x-beliebigen Drehzahl, weswegen wirklich jede Gangart mit diesem Bock lustvoll ist.

Pony-Präsenz

Da dieser Mustang nicht der erste war, mit dem ich auf Autofrau-Pfaden tourte, wusste ich ob seiner Wirkung auch auf Nicht-Benzingeschwister. Dennoch war ich erneut beeindruckt, ja geradezu überwältigt von seiner Wirkung und seinem Charisma:
Daumen hoch und Winken an jeder Ecke, breite Grinser in allen Gesichtern, anerkennendes Nicken aus vielen Cockpits.


Mit dem Mustang stehst Du eben im Scheinwerferlicht, ob Du es willst oder nicht.

Ein Siegerpferd, ein Klassegaul, sich seiner Ausstrahlung bewusst und souverän in der Anerkennung sonnend.
Man tut daher gut, auch zum sonntäglichen Semmerlholen geschnäuzt und gekampelt das Pferdchen zu satteln. Denn:
So gerne es posiert, schwänzelt es auch umher.

Ausbrecherkönig

Vorzugsweise mit dem Hinterteil in den Kurven, so man diese ein wenig g’schmeidiger nimmt und dann kommt’s schon lässiger, wenn man zumindest ansatzweise cool aussieht und nicht noch den Polster im Gesicht und den Pyjama auf der Statur hat, sobald das Ross mit dem Heck ausbricht.

Farbenprächtig

Abgesehen von seiner furiosen Farbe Race Rot trieb’s der Mustang generell gern bunt … mit umfassend variabler Ambientebeleuchtung und verstellbarer Colour des Tachos. Der übrigens, sehr zu meinem Entzücken, ein analoger ist.

Ich mag das. Wie bei der Armbanduhr. Denn bei aller Affinität zu Konnektivität und Web und App & Co, aber auf mein Handgelenk kommt mir keine digitale Zeitanzeige. Da mag ich’s mechanisch.

Und das hat jetzt wiederum so gar nichts mit Hugh zu tun, aber den mag ich eben auch, die Horse+Hound-Pics waren ebenfalls im Kasten und sind durchaus gelungen.

Kurz und bündig

  1. Was er ist und kann
    Der Pony-Exzess. Mit Muskeln und Machogehabe. Mächtig, prächtig, prahlerisch.
    Will alles, gibt aber auch alles.
    Nix für Duckmäuser und Mausgraue, sehr wohl jedoch für Paradiesvögel, bunte Hunde und Hedonisten.
    Gottvoll maskuline Statur kombiniert mit wolllüstigem Klang … hhhaaaachhhrrrrrmmmmm …
  2. Was uns besonders gefällt
    – die Automatik-Variante mit Schaltpaddles – passt perfekt zu dieser Kutsche, big Like!!
    – Sitzheizung UND -kühlung (hat sich in der heißen Testzeit sehr bewährt!)
    – die exzellente Rückfahrkamera
    – die Track Apps, mit denen sich Runden- und Beschleunigungszeiten messen lassen!
    – das sich der Sportmodus sehr, sehr deutlich vom Normafahrmodus unterscheidet
    – die Brembo-Hochleistungsbremsanlage: Wer schnell angast, muss auch schnell wieder stoppen
  3. Was wir gerne hätten
    (nahezu dasselbe wie beim Schalt-Bruder ;-))
    – dass man nicht extra den Griff lösen muss, um das Dach zu öffnen
    – dass alle Fenster beim Schließen automatisch geschlossen werden
    – einen vorderen Parksensor für die doch verdammt lange Schnauze
  4. An der Zapfsäule
    laut NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus) 12,8 Liter – in unserem Test 13,2 und somit durchaus den Herstellerangaben nah.
  5. Alle detaillierten Infos über den Ford Mustang findet Ihr hier.

Daten und Fakten

FORD MUSTANG CONVERTIBLE 5,0 Ti-VCT V8 GT
Leistung 422 PS (310 kW)
Getriebe Automatik
Ø Verbrauch / CO2 12,8 l / 289 g
Preis (Einstiegs-/Testmodell) € 51.300,– / € 568.624,64
Steuer (in €, monatlich) 225,36

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