Es ist wohl die Königsdisziplin der Rennen, und nachdem Österreich vor 15 Jahren als Taufpate und Zeltweg als Geburtswiege des Red Bull Air Races agierte, freuten wir uns umso mehr, als wieder ein Rennstopp in den heimatlichen Gefilden eingelegt wurde.

Fotos: Red Bull Air Race & Mélanie Astles, Fotos & Text: Heinz & Carina Karnolz

Schon im Vorfeld ergriff Österreich eine wahrliche Red Bull Air Race Epidemie, als drei Red Bull Air Race Master Class Piloten zur Einstimmung auf das Rennwochenende entlang der Donau, vorbei an Dürnstein in der Weinregion Wachau, der Burgruine Aggstein aus dem 12. Jahrhundert, sowie der eleganten, barocken Architektur des Benediktinerklosters Stift Melk und dem beeindruckenden Stift Göttweig flogen und uns mit fantastischem Bildmaterial beglückten.

Wiener Neustadts Flughafen

Es kann wohl keinen passenderen Flugplatz geben, der für dieses Event seine Pforten öffnet, als den ehemaligen Militärflughafen in Wr. Neustadt, der mit seinem Bestehen seit 1909 als Europas ältester und zudem auch als Europas größter Naturflugplatz gilt.

So wurden 13 Pylonen auf dem Naturplatz platziert, um wieder einmal einen atemberaubenden und anspruchsvollen Kurs für die 14 weltbesten Himmelsstürmer mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 370 m/h und einer Belastung von bis zu 12 G zu gewährleisten. Es ist dies der 88. Wettkampf in Summe und der 6. Stopp für die laufende Saison. Die Spannung kann nicht größer sein, da die drei Top-Piloten bei nur noch lediglich 3 Rennen mit minimalistischen 6 Pünktchens getrennt sind.

Wiener Neustadt wurde zweifelsohne von Martin Sonka (CZE) gerockt. Quasi dicht am Heckflügel hängend haben Matt Hall (AUS) und Michael Goulian (USA) die Verfolgung aufgenommen und wollen sich die Chance zum Red Bull Air Race Champion gekrönt zu werden sicher nicht entgehen lassen… es wird somit bis zum letzten Rennen mehr als nur extrem spannend werden!

 

Side-Events

Zahlreiche Side-Events wie eine Freestyle Motocross Show, eine Trial-Bike-Show, die berühmten Flying Bulls, als auch das Flying Bulls Aerobatic Team, Blanix-Segelflugzeuge, Paragleiter Pal Takats, Pilotenparade, Red Bull Air Race Verkaufstruck und und und… ließen nicht einmal den kleinsten Anflug einer Langeweile aufkommen.

Mélanie Astles

Doch was uns als autofrau.at am wirklich allermeisten freut: dass endlich eine Frau mitzumischen beginnt und sich bereits in der Challenger Class einen Namen gemacht hat. Mélanie Astles hat bereits jetzt mit ihren 37 Lenzchen Fluggeschichte geschrieben, da sie

die einzige Frau überhaupt war, die bei einem Red Bull Air Race angetreten ist

die einzige Frau war, die 2017 ein Rennen in Indianapolis Motor Speedway in dieser Sportklasse gewonnen hat und somit

die einzige Frau ist, die ein Motorsport-Event in über 100 Jahren Renngeschichte auf dem amerikanischen Oval gewinnen konnte.

Sprich: Sie ist wahrlich eine klassische Überfliegerin in Reinkultur!

 

Diese grandiose Frau hat sich ihren Kindheitstraum erfüllt, indem sie akribisch ihr Ziel verfolgt hat und ihren Weg gegangen ist. Jeder kennt wohl den Spruch „wenn Dir Steine in den Weg gelegt werden, dann ärgere Dich nicht, sondern sei mit Demut dankbar und bau Dir daraus eine Brücke“. Dies trifft voll und ganz auf Mel zu! Hindernisse animierten sie, nur noch mehr an sich zu arbeiten und noch kritischer mit sich selbst zu sein.

Mel’s Geschichte steht für Passion und Beharrlichkeit. Ihre Lebenseinstellung bringt sie selbst am besten zum Ausdruck:

to dream – to fly – to inspire – smile on…

Umso schöner, dass sie dieses Wochenende an den 1. Triumph ihrer Red Bull Air Race Karriere Indianapolis zurückkehrt. Wir wünschen ihr und allen anderen Piloten alles nur erdenklich Gute, dass sie ein fantastisches Rennen haben und gesund bleiben, denn wie sagte es Wilbur Wright so treffend:

„Das einzig Gefährliche am Fliegen ist die Erde“