Ein Mazda MX-5 Bj. 1990 trifft (nicht) auf den Mazda MX-5 Bj. 2024.Generation Y ist vor Generation Alpha im Test. Beide knackig, hinreißend, aber anders rot.

Wenn Mazda MX-5 auf Mazda MX-5 … aber der Reihe nach. Also zuerst Hand aufs Herz: Wer hat in seinem Auto noch ein Kassettendeck?

Und wer hat noch eine (Musik)Kassette?

Ich hab beides.

Zumindest hatte ich es vorübergehend.

Vor kurzem war nämlich ein knuspriger junger 34-jähriger bei mir vorstellig. Was ich denn von der einen oder anderen Spritztour mit ihm hielte, er würde nämlich demnächst seinen 35er feiern und da fehle ihm noch das eine oder andere Tete-a-tete, beispielsweise mit einem 50plus-Driver.

Nun ja, ich war gar schnell überzeugt und er verschaffte mir einige luftig-lässige und vergnügliche Stunden. Der Mazda MX-5 Generation-NA, Bj. 1990. Knuspriger Roadster halt, allerding mit ein paar Eigenschaften, die mich sehr an mein erstes Auto erinnerten:

  • Fensterkurbel statt Fensterheber
  • Nix Zentralverriegelung – sondern jede Tür und das Kofferräumchen extra aufzusperren.
  • Servolenkung? – Fehlanzeige. Hier ist beim Ein- und Ausparken Muskelschmalz gefragt.
  • Apple CarPlay oder Android Auto? – Haha. Blaupunktradio und Kassettendeck!
  • Sogar Zigarettenanzünder und Aschenbecher fährt er mit sich rum.
  • Und auch wenn das Stoffverdeck des aktuellen MX-5 Jahrgangs (mit Stoffverdeck) immer noch händisch zu öffnen ist wie beim Oldie: Auch dafür braucht man ordentlich Kraft und längere Arme.

Schau‘ mir in die Augen, Kleiner

Was den 34-jährigen ganz außerordentlich auszeichnet: dieser Blick! Bei allem Schick und Style und der Schneid‘, die in (seit der Generation 4) den scharf gezeichneten Augen des MX-5 liegen – mit dem treuherzigen G’schau der kullernden Schlafaugen kann kaum (irgend)ein Auto mithalten!

Und weil die Glubschis nicht nur mir, sondern auch anderen Lenkern und Passanten durchaus gefallen haben, hab ich sie auch am hellichten Tag fast immer blinzeln lassen …

So fährt er sich

Flink und fleißig scharwenzelt der MX-5 um jede Kurve des Leithagebirges, aus dem Blaupunkt-Kassettendeck düdelt ein Tape von meinem Ex-Partner aus den 90ern (ja, damals bekamen Mädels noch ein selbst zusammengestelltes Tape=Musikkassette von ihrem Liebsten) mit Joe Cockers „You Can Leave Your Hat On“ und es fehlt im Grunde nur noch mein Koffer auf dem Gepäckträger – und ich wär‘ dann mal weg gewesen, einfach so, zurück in die 90er … aber es wartet ja noch der Jahrgang 2024 auf ein StellDichEin.

Also düse ich nach einem feinen Picknick am Meer der Wiener wieder zurück nach Wien übers Leithagebirge und kralle mir den Mazda MX-5 RF in Soul Red Crystal Mazda Rot.

I’m a Souuuuuul (Red Crystal) Man

Als Topmodell Homura hat der Roadster mit dem Klappdach alles mit scharf an Bord, was ein MX-5 so haben kann. Und da zählen Recaro Sportsitze ebenso dazu wie das Bilstein Sportfahrwerk oder die Brembo-Bremsanlage.
Und auch sonst wartet der knackige Sportler mit sehr vielem auf, was auto 2024 so bieten kann:
  • schlüsselloses Zugangssystem
  • Fahrerassistenzsysteme vom Feinsten
  • Bose Sound System und kabelloses Apple CarPlay und Android Auto
  • Klimaautomatik, Regen- und Lichtsensor statt Zigarettenanzünder und Aschenbecher
  • 8,8-Zoll-Farbdisplay
  • ein elektrisch zu betätigendes Metallklappdach
  • Fensterheber. Logo.
Optisches Uplift und Software-Upgrade im Vergleich zu den Vorgängern sind für den 2024er Jahrgang natürlich obligatorisch. Zu den neuen Glanzlichtern zählen u. a. Sport Track Mode und besseres Infotainment.

Und wie fährt er sich?

So wie wirklich jeder einzelne MX-5, den ich je gefahren bin: fröhlich, knackig, leicht.
Schon nach den ersten Metern stellt sich eine luftige und unbeschwerte Stimmung ein. Und das liegt nicht nur am warmen Sommerwind, der mir um die Nase geweht ist.
Sondern an der Leichtfüßigkeit des Roadsters, seinem knurrigen Spruch und der Begeisterung des Dahinstiebens. Ob auf der Geraden oder durch die Kehren.
MX-5 mag ich einfach.