Mythos oder Eldorado? Die Suche nach dem G-Punkt beschäftigt manche ihr ganzes Leben lang. Zahlreiche Legenden ranken sich darum, ebensoviele Erklärungen. Wir haben einen identifiziert: Mercedes-Benz G-Klasse elektrisch.
Mythos oder Eldorado? Die Suche nach dem G-Punkt beschäftigt die eine oder den anderen mitunter ihr bzw. sein ganzes Leben lang. Zahlreiche Legenden ranken sich darum, ebensoviele Erklärungen, die von einem klitzekleinen Punkt über erogene Zonen bis hin zum CUV-Bereich reichen. Wir haben jedenfalls einen seit 1979 klar definierten gefunden: Mercedes-Benz G-Klasse, im Test die elektrische.
Okay, ich geb’ zu, die Sache mit dem G-Punkt ist ein bisserl aufg’legt. Zu G wie G und neue G-Klasse, Archetyp des (Luxus)-Geländewagens, fallen mir ja tatsächlich viele andere grenzgeniale Attribute ein wie
Großartig.
Geil.
Grandios.
Göttinnenlich.
Glänzend.
G’schmeidig.
Ganz große Glasse
Mercedes-Benz selbst hat sich natürlich ebenfalls nicht in der Komfort-Zone geräkelt, sondern im G-Sektor einige marGante PunGte definiert:
G-ROAR: Der G-Klasse spezifische und einzigartige Fahrsound setzt auf tiefe Bässe und sonore Klänge.
„Aura“-Sound umgibt die G-Klasse, wenn du dich ihr näherst oder sie verlässt. Diverse „Event“-Sounds erklingen beim Schließen oder Öffnen der Fahrzeugtür, beim Starten und Abstellen und natürlich bei den unterschiedlichen Fahrprogrammen.
G-TURN: U-Turn war gestern. Heute gilt G-Turn. Bedeutet konkret: Die elektrische G-Klasse dreht sich auf der Stelle, um sich selbst. Also Knopfdruck, Lenkrad grad stellen, Lenkradpaddel ziehen, aufs Strompedal treten. Dabei schafft das Fahrzeug bis zu zwei vollständige Fahrzeugumdrehungen, je nach Wunsch nach links oder rechts.
Sieht spektakulär aus, ist aber vorallem im Gelände hilfreich, wenn beispielsweise ein vorausliegendes Hindernis die Weiterfahrt unmöglich macht.
Verstellt dir der Drache also den Zugang zur Höhle, legst du via G-Turn eine elegante Pirouette ein und entfleuchst danach dezent und leise.
G-STEERING: Der Wendekreis der neuen elektrischen G-Klasse wird durch G-Steering deutlich verringert.
Das Fahrzeug dreht dabei über das kurveninnere Hinterrad im Wendekreis. So werden unter Umständen bestimmte Rangier-Manöver überflüssig, zum Beispiel in Kurven oder Engstellen.
Es herrscht ein G’riss
Und wie. Es beginnt damit, dass du deinen G nicht so einfach shoppen kannst. Vom Preis mal abgesehen, sind sie oftmals limitiert, vorreserviert …und weil’s so ist, wie es ist, koste ich – zugegeben – den Kult rund um den Offroader als WWCOTY-Testerin gründlich aus.
Wie?
Nun, indem ich einfach ein bisschen öfter als notwendig ins Auto steige – und es mangelt nicht an begeisterten Mitfahrer*innen! Die Straße auf und ab fahren ginge natürlich, aber frau braucht Ziele, vergisst (ups, so ein Pech) daher beim Einkaufen Schlagobers und Kaffee, muss also nochmal den G erklimmen, Lotto spielen könnten wir auch, ins Fitnessstudio fahr‘ ich ebenfalls gleich zwei Tage hintereinander, dann gemma spontan tanzen, zwei Ausflüge mit dem Manufaktur opalithweiß magno-farbenen (Manufaktur ist Individualisierung pur mit ausgewählten Materialien, Außenlackierungen und Polsterstoffen, maßgeschneidert!) G bringen wir ebenfalls locker unter …
Heißt konkret: Ich muss – trotz exzellenter Rekuperationsmöglichkeit in drei verschiedenen Stärken – die G-Klasse laden …
Ich liebe laden
Je feiner das Auto, desto lieber lädt frau und geht währenddessen nicht shoppen, sondern bleibt gern im Auto sitzen und beschäftigt sich mit Filme gucken, im Internet surfen oder auf verschiedene (Fahr)-Informationen zugreifen … das ist in der G-Klasse sowohl im Cockpit als auch im Fond via diverser Touch-Displays möglich.
Geladen wird wie gewohnt mit Wechselstrom (AC) oder Gleichstrom (DC). Wechselstrom an der Wallbox mit 11 kW, schnellladen kann die G-Klasse bis zu 200 kW und ist dann auch in 32 Minuten von 10 auf 80 Prozent Ladezustand.
Natürlich lässt sich die G-Klasse nicht nur einfach laden, sondern lässt Abfahrtszeit, Klimatisierung und maximalen Ladezustand hinterlegen.
Maximal sind je nach Modell, Ausstattung und Fahrsituationbis zu 468 (WLTP) Kilometer möglich. Bei unserem G 580 mit Edition One und einigen Sonderausstattungen mehr 437 (WLTP), im winterlichen Test immer noch sehr feine 340 Kilometer.
Kult-Kraxler on the Road
Die Offroad-Qualitäten des G sind genial wie eh und je. Dazu gesellt hat sich u. a. die Intelligente Offroad-Kriechen-Funktion, eine Art Tempomat für Geländefahrten, der also die eingestellte Geschwindigkeit hält.
Die „Transparente Motorhaube“ gestaltet Offroad-Exkurse angenehm wie nie zuvor: Diese Funktion erlaubt einen virtuellen Blick vorne unter das Fahrzeug und die Fahrerin kann bei Bedarf, wenn beispielsweise Steinbrocken auf dem Weg liegen, rechtzeitig reagieren.
Auch auf dem Asphalt bewegt dich der G königinnenlich fort.
Natürlich, du könntest glühen, immerhin kann er kometengleich in 4,7 Sekunden von Null auf Hundert beschleunigen. Aber wie heißt’s so schön: Noblesse oblige.
Also favorisiere ich als interimistische Oberstschicht das souverän-gelassene Gleiten und behalte würdevoll höchst droben über all dem anderen Verkehr stets den absoluten Überblick, was mir und auch jedem einzelnen Passagier größtmöglichen Genuss bereitet …
Die neue elektrische G-Klasse in Daten & Fakten (hier geht’s zum E-G)
- Testmodell G 580 mit EQ Technologie
- Leistung: 432 kW/587 PS
- in verwindungssteifem Gehäuse untergebrachter Lithium-Ionen-Akku mit 116 kWh nutzbarer Kapazität
- Antrieb durch vier individuell ansteuerbare Einzelmotoren; 0–100 km/h in 4,7 Sekunden; maximales Drehmoment von bis zu 1.164 Nm
- Verbrauch/Reichweite (WLTP): 30,3-27,7 kWh/454 km
- Preis Testmodell: € 209.780