Superb macht neugierig auf das Vortreffliche … auf das, was für uns Frauen gerade diesen einen mit dem Faktor X für uns zum One-and-Only upgraded. Hält das weiße Studienobjekt der PS-Begierde unserer zickenhafte Inspektion stand?
Der tschechische Automobilhersteller Škoda hat sich ordentlich ins Zeug gelegt! Pünktlichst zum 120jährigen Firmenjubiläum wurde der neue Superb als wahrliches Meisterstück und prägnanter sowie signifikanter Kilometerstein einer neuen Ära kreiert!
Trotzdem die Tendenzen am Automobilsektor Richtung SUV & Co gehen, wird diesem schnittigen und kräftigen Galan der Brückenschlag zwischen eben genannten und dem Limousinensegment gelingen – diese Limousine macht richtig Bock auf’s Auto fahren.
Optik zum Niederknien
Seien wir doch einmal ehrlich: Es gibt einfach keine zweite Chance für den ersten Eindruck – und der ist wahrlich imposant!
Kaum hat man den in stoischer Ruhe auf der Lauer liegenden Gentleman auf vier Rädern entdeckt, muss Frau erkennen, dass sie von genau demselbigen schon lange ins Visier genommen wurde … oder sind die strahlenförmigen Scheinwerfer mit Halogentechnik oder Bi-Xenon-Leuchten mit LED-Tagfahrlicht doch keine Zielvorrichtung, sondern ein zarter Wimpernschlag, der zum Date verführt?
Der breite, powerversprechende Kühlergrill und seine dunklen bepatschelten Niederquerschnittreifen geben ihm ein sehr maskulines, fast schon martialisch anmutendes Erscheinungsbild.
Durch und durch maskulin, versteht er seine elegante Erscheinung in vornehmer Zurückhaltung auszuspielen. Ein Gentleman genießt und schweigt, und mit genau diesem „Understatement“ macht er umso neugieriger.
Sein verlängerter Radstand verleiht ihm noch mehr Raubtiercharakter – jederzeit bereit, seine wertvolle Fracht sicher ans gewünschte Ziel zu kutschieren, weg vom einfachen Ans-Ziel-bringen, hin zum Reiseerlebnis.
Wer das Vergnügen sein eigen nennen durfte, von ihm auf den Platz verwiesen worden zu sein, darf sich wenigstens an entsprechender Auspuffoptik erfreuen, um so doch noch etwas positives aus dem erhaltenen Körberl mitnehmen zu können.
Technik zum Verlieben
Es ist ja unbestreitbar, dass Frau sich mal primär alles zutraut, und doch sind wir sehr dankbar, wenn diverseste technische Hilfsmittelchen uns bei diesem und jenem unterstützend unter unser Gasfusserl greifen.
Ich habe die Heinzelmännchen jedenfalls sofort in mein PS-Herzerl geschlossen, lasst uns diese also näher beäugeln:
Nachdem ich gerne und vor allem sehr viel fahre, laufe ich meist Gefahr, den freiwilligen Spendenaufrufen der Rennleitung Folge leisten zu müssen, weshalb ich mich selbst immer strikt unter Kontrolle halten muss – umso dankbarer für solch großartige Features wie den Speedlimiter, den Frau je nach Reiseland variabel mit einem maximalem Tempo füttert.
Falls jetzt die Angst aufkommt, dass der Fahrspaßadrenalinspiegel dadurch in die Tiefschlafphase oder gar bis zum Koma abfallen könnte, dem sei Trost gespendet in Form des Driver Alert, der unaufhörlich unser Lenkverhalten checkt und uns damit vor Übermüdung schützt, in dem er sich akustisch Gehör verschafft und zu Pausen rät – ebenso wie der Lane Assistent, der ab Geschwindigkeiten von 65 km/h uns wahrhaftig in der Spur hält.
Wenn uns dann der Travel Assistent mittels Verkehrstaferlscan noch die Überholfreigabe gibt, wird dies vom Blind Spot Detector auf etwaige Gefahrenquellen abgecheckt.
Sollten wir dann doch noch in des Morgens größten Übels eines Staus gefangen sein, schützt uns der Front Assistent vor Auffahrunfällen, in dem er bei Unterschreitung einer gewissen Mindestdistanz zum voranfahrenden Stoßstangerl selbst den Anker wirft und uns vor unfreiwilligen Küssmodi schützt.
Und falls wir mal das ganz schlechte Tagerl haben – was bei uns Frauen ja so gut wie nie vorkommt und rein hypothetisch erwähnt wird – dann springt sofort der Crew Protect Assistent ein, der uns selbständig durch Sitzgurtstraffung in dieselbigen verzurrt und Seitenfenster als auch Schiebedach schließt, um vor etwaigen Rumfliegendem zu schützen.
Das kann wohl nur noch vom Iron Man-Ganzkörperverhüterli übertroffen werden! Bis das allerdings eingebaut wird, springt die Multikollisionsbremse ein, die nach der Karambolage verhindert, dass die Limousine unkontrolliert weiter fährt und so weitere Kollateralschäden minimiert.
Gib Gas, ich will Spaß!
Wir probieren alles aus! Speziell DCC Dynamic Chassis Control lässt uns dynamisch die verschiedenen Modi wählen, wobei mir persönlich die Comfort Einstellung ein bisserl zu weich ist und somit für mich nur als Beifahrer oder Fontpassagier zum Auskosten interessant ist. Ansonsten bevorzuge ich die gemütliche Normaleinstellung bzw. spritzige Sportvariante.
Ich muss mich immer wieder daran erinnern, dass es eine Limousine ist, denn der bis zu 200 PSige Vierzylindermotor heizt im Sportmodus rasant über die hügelige Toskana und saugt sich in den Kurven fast auf dem Asphalt fest. Selbst die Dieselvariante mit 1,6 lt Hubraum sorgt dank Drehmoment für einen flotten Fahrspaß. Grundsätzlich können zwischen 8 Motorenvarianten und 3 Ausstattungsvarianten gewählt werden, wobei wir uns preislich zwischen 28.000,– und 42.000,– Euro bewegen.
Interieur soweit das Auge blickt
Neugierig nehmen wir in dem vielversprechenden wunderbaren Begleiter Platz und genießen eine neue Erfahrung von Räumlichkeit, die durch die klaren Linienführungen unterstrichen wird. Es ist einfach alles kompakt und übersichtlich angebracht, verpackt in unaufdringliche Eleganz.
Die Frau in mir ist grundsätzlich ein sehr neugieriges Wesen und ein klassischer Typ von learning by doing. Fälle von NRTFM (never read the f****g manual) werden rigoros vermieden! Hier habe ich meine wahre Freude!
Ich bin ja ganz verliebt in diese vielen Kleinigkeiten, die gar keine große technische Errungenschaft sind, doch einfach sinnhaft und alleine durch die Verfügbarkeit großartig sind!
Ganz weit vorne für mich die gekühlte Mittelkonsole für den Durst zwischendurch (wahlweise auch als Halterung für Ipad zu verwenden) und diese kleine Noppen in der Flaschenhalterung, durch die jede Flaschentyp mit einer Hand während der Fahrt zu öffnen ist, und somit meine pränatalen Saugzuzerlflaschen der Vergangenheit angehören.
Ein Rückfahrsensor mit Traffic Assistent warnt uns vor etwaigen Verkehrsteilnehmern, die in unseren Tanzbereich eindringen wollen und hilft uns beim Einparken – nicht, dass wir das notwendig hätten, doch eh-schon-wissen!
Falls es für etwaige Stadtbummel per Pedes zum Regnen anfängt, finden sich in den Türen Regenschirme, um uns vor Bad-Hair-Days zu schützen. Sollten wir dann von der Damenjagd, sprich Shopping Trip zurück kommen und der äußerst unwahrscheinliche Fall eintreffen, dass wir keine sackerllose Hand mehr frei haben, dann gibt es die einzige Ausnahme, die Dame von heute das beschuhte Füßchen heben lässt: einmal dasselbige unter das Autopopscherl gehalten, und der Kofferraum öffnet sich quasi von Zauberfusserl, um unsere erlegte Einkaufsbeute in einen gigantischen Kofferraum von 625 lt sicher aufzunehmen.
Ich bin entzückt!
Sollte der Herzallerliebste aufgrund ausschweifenden Einkaufsgelages doch mal eingeschnappt sein und wir müssen im Font verweilen, können wir uns dank imposanten Raumangebots erst einmal erholen, und uns noch mehr Platz verschaffen: Die Sitze sind bequem zu verstellen und bieten sogar Männern mit imposanten Körpergardemaßen von 2 m genügend Freiheiten.
Für die Wiederherstellung der guten partnerschaftlichen Stimmung empfiehlt es sich, eventuell von angeschlossenen IPad aus die Navigation zu aktivieren und den Göttergatten zum nächsten Lokal für ein Versöhnungsdinner zu dirigieren.
Fazit
Eine grandiose Limousine, die für mich nicht nur das mittlere Segment, sonder in einigen Features auch die Luxusvariante zu einem vernünftigen Preis abdeckt. Ein klassischer Begleiter im Berufsleben, wo Sicherheit gefragt ist und aufgrund der Nachhaltigkeit zu wirtschaftlichen Varianten gegriffen wird, die dennoch sämtliche Anforderungen an Eleganz und Dynamik erfüllen.
Text & Bild: Carina Pinkwart