Wenn in Wien vor Hitze der Asphalt zu schmelzen droht, die Straßen flimmern und die Häuserwände bis weit nach Mitternacht Wärme ausstrahlen, zieht es mich wie magisch ins kühle Waldviertel. Diesmal im schnittigen Luxus-Laster von BMW, dem 520iger Kombi, der traditionell „Touring“ genannt wird.
Text & Bild: Margot Dihanits
Beim Einsteigen werde ich von feinstem Leder in Cognac und schwarz hochglänzendem Interieur empfangen. Die Tür fällt satt ins Schloss, und ich befinde mich in einer eigenen kleinen Luxuswelt. Nichts mehr zu hören vom Lärm auf der Straße und nichts mehr zu spüren von der Hitze der Stadt. Per ferngesteuertem Display-Schlüssel habe ich das Fahrzeug bereits auf eine angenehme Reisetemperatur runtergekühlt.
Bedienen wie man will
Ruckzuck ist das Navi programmiert und mein I-Phone mit dem Auto verbunden. Ich kann mir aussuchen, ob ich die Fahrzeug-, Navigations-, Kommunikations- und Infotainmentfunktionen per Controller, Touchscreen, Sprachbefehl oder Gestensteuerung vornehme – alles zu sehen am 10,25 Zoll Touchscreen mit einfacher Menüdarstellung in Kachelstruktur.
Geräuschlos öffne ich das große Panoramadach, wage noch einen Blick in den ein wenig klein geratenen Schminkspiegel auf der Rückseite der Sonnenblende und starte den Vierzylinder-Dieselmotor.
Fahrfreude nach Maß
Über den „Fahrerlebnisschalter“ (wird von BMW so genannt) entscheide mich für den Comfort-Modus und lenke den Bayrischen raus aus der Stadt auf die A22. Auf der Autobahn angekommen wähle ich via Knopfdruck nun den Sport-Modus – und dieser hält was er verspricht.
Aus dem gemütlichen Fahrzeug wird ein wahres Testosteronpaket und bietet nun wirklich temperamentvollen Fahrspaß. Gaspedal, Lenkung und Federung zeigen den typischen Spagat aus Komfort, Luxus und Sportlichkeit. Ich genieße die rasante Fahrt, die tolle Beschleunigung des 190 PS-Dieselmotors sowie das fantastische Achtgang-Automatik Steptronic Getriebe, welches die Motorkraft an die Hinterräder weiterleitet.
Noch mehr vergnüge ich mich jedoch beim Fahren über die Landstraßen des Waldviertels. Abwechselnd jage ich das Auto über kurvige Hügel, vorbei an Schlössern und Ruinen, um dann wieder mit eingeschaltenem Tempomat zwischen den Sonnenblumenfeldern zu cruisen und die unendliche Ebene zu genießen. Bremst sich mal ein Traktor vor mir ein, verringert das Auto ganz von selbst die Geschwindigkeit und beschleunigt auf das eingestellte Tempo, sobald es der Verkehr erlaubt. In den Punkten Fahrdynamik, Agilität und Lenkpräzision ist der 5er Touring nicht so schnell zu schlagen.
Intelligent vernetzt
Der BMW sorgt auch dafür, dass ich mir im menschenleeren Waldviertel nicht völlig einsam und verlassen vorkomme. ConnectedDrive steht für die intelligente Vernetzung von Fahrzeug, Fahrer und Außenwelt. Komplett drahtlos funktioniert die Integration von Smartphones und ermöglicht die Nutzung des praktischen Apple CarPlay. Weiters stehen jederzeit aktuelle Verkehrsinformationen zur Verfügung und das Navi reagiert schnell und schlägt vorausschauend passende Routenänderungen vor. Ich habe das Gefühl, dass zur Zeit das ganze Waldviertel frisch verkabelt wird, da es um jeden dritten Ort eine Umleitung gibt und an den Straßenrändern riesige Holztrommeln mit dicken, gelben Kabeln auf ihre Verlegung warten.
Die Car-to-Car-Kommunikation ermöglicht es, Hinweise auf Gefahren an weitere Fahrzeuge der Umgebung zu übertragen, was jedoch in meinem Fall nicht möglich ist, da es keine weiteren Fahrzeuge in meiner Umgebung mit diesem Tool gibt – eigentlich gibt es überhaupt keine weiteren Fahrzeuge in meiner Umgebung …
Komfort auch in der zweiten Reihe
Nach der feinen, genussvollen Fahrt nehmen in Drosendorf drei weiter Personen im Auto Platz und die Reise geht weiter zum Schrammelfestival nach Litschau. Im Fond finden selbst Menschen jenseits der 1,80 Meter ausreichend Kopf- und Kniefreiheit.
An Platz, Verarbeitungsqualität und Ergonomie gibt es hinten wie vorne selbst für kritische Geister nichts zu meckern. Zudem können die Bayern mit einem großen und praktischen Kofferraum punkten. Er nimmt 570 Liter auf und kann durch das Umklappen der Rücklehnen auf 1.700 Liter erweitert werden. Sie lässt sich in drei Teile gliedern und kann in ihrer Neigung verstellt werden. Die maximale Zuladung gibt BMW mit 730 Kilogramm an. Wie beim Vorgänger lässt sich die Heckscheibe getrennt von der Heckklappe – auch via Gestensteuerung – öffnen. Im Laderaum selbst sorgt ein neues Konzept für Ordnung. Gepäckabdeckung und Trennnetz lassen sich jetzt separat verstauen und finden Platz im Kofferraumboden.
Kurz und bündig
- Was er ist und kann
Ein Auto für den Businesstermin am Werktag und ein Auto für die Gartenabfälle oder das Mountainbike am Wochenende, verpackt in edlem und sportlichen Design mit Power ohne Ende. - Was uns besonders gefällt
– die Möglichkeit die Klimaanlage per Fernbedienung einzuschalten
– die kraftvolle Beschleunigung
– die Innenbeleuchtung beim Fahren in der Nacht - Was wir gerne hätten
– außer einem größeren Schminkspiegel fällt mir da jetzt wirklich nichts ein - An der Zapfsäule
laut NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus) 4,9–4,5 Liter – bei uns im Test 7,2. Kein Schluckspecht. Der Bayer schafft es auch mit seinem Verbrauch zu erfreuen. Auf der durchgemischten Strecke mit Autobahn, Bundesstraße und Stadt kommt der große Wagen mit 7,2 Liter Diesel aus. Ein absolut erfreuliches Ergebnis für den Business-Luxus-Laster. Die aktuelle Reichweite kann übrigens auch am Schlüssel-Display abgelesen werden. - Alle detaillierten Infos über den neuen BMW 5er Touring findet Ihr hier.
BMW 520d Touring Sport Line |
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Leistung | 190 PS / 140 kW |
Getriebe | 8-Gang-Steptronic |
Ø Verbrauch / CO2 | 4,9–4,5 l / 119 g |
Preis (in €, Einstiegs-/Testmodell) | 53.800,– / 83.789,– |
Steuer (in €, monatlich) | 84,28 |