Der kleine Kraftprotz BMW X1 strotzt nur so vor Sicherheitsfeatures, Effizienz und erstaunlich viel Raum im kompakten Format.
Es trug sich – unschwer an den Bildern zu erkennen – bereits im Herbst zu, dass ich den überarbeiteten BMW X1, der aufgrund des printtechnischen Familienautos-Auftrags erst jetzt enstprechende autofrauliche Beachtung findet, in die frisch manikürten Hände bekam.
Bekanntlich mag ich alle Autos. Weil sie eben Autos sind. Und als motorosierte Gefährten nicht nur hinsichtlich der kavalierstechnischen Qualitäten so manche menschliche Mitbewerber an den Rand des Spielfelds verweisen, sondern heutzutage auch verzaubert viel drauf haben.
Vor allem die bestausgestatteten Testtypen.
Und: Unter all den genialen Gespielen gibt’s immer wieder welche, die – trotzdem sie neu und unbekannt – von vornherein wie angegossen passen.
Wie das neue Modell Deiner Lieblingsjeans-Marke: Du weißt im Allgemeinen, was Dich erwartet, freust Dich auf vertraute Hülle und Revier und kippst dann doch fast vom Stuhl angesichts und -körpers der neuen Raffinesse.
So auch beim überarbeiteten X1.
Der fast alles ein bisschen mehr – also kräftiger, sportlicher, luxuriöser und vielseitiger – und einiges ein bisschen weniger – nämlich durstig – geworden ist.
Und bei all dem der handlich-knackige Kerl geblieben ist, den wir so mögen.
Treibt’s sportlich
Obwohl frau mitunter auf viel weniger auf Performance erpicht ist, als man(n) so denkt, wirft sich das schnuckelig-smarte SAV (Sports Activity Vehicle) bereits auf den ersten Metern mächtig ins Zeugs.
190 PS sind natürlich nicht von schlechten Eltern, das macht schon Spaß, und während ich noch das höhere Thronen mit reichlich Rundumblick genieße, die Hände wie angesaugt am gerade richtig dicken Lenkrad, schnalzt der X1 wie ein Sportler weg und legt sich dabei tieft und satt auf den Asphalt.
Kann so sanft
Der Dieselmotor knurrt appetitlich, als ich ihn nach ein paar g’schmeidigen Kurven auf der langen Geraden losjagen lasse, die Blätter am Straßenrand wirbeln bunt in die Luft, der Himmel jauchzt blau und die Welt scheint den Atem anzuhalten, so unbeschreiblich leise und gut gedämmt ist der X1.
Viel zu schnell ist die Landstraße zu Ende, die nächste Siedlung taucht auf, flink und weich lässt sich der Schnuckel bremsen, rollt artig durch die Gassen … hoppla, beinahe hätte ich die Bodenschwellen übersehen, und während ich ob des schon wieder munteren Tempos einen kräftigen Rüttler erwarte, schmirgelt der Knusperknabe die Rumpel weg.
Fein und flott
So elegant und frisch er sich bewegt, führt er sich auch innen auf. Das Leder duftet BMWtypisch verführerisch, die schwarzen Klarlackapplikationen akzentuieren das fesche Cockpit, das Head-up-Display spiegelt alle essenziellen Fahrdaten in die Frontscheibe.
Eindrucksvoll sind all seine elektronischen Helferleins, allen voran das Driving Assistant-Paket. Sanft, jedoch merkbar vibriert er u. a. mit dem Lenkrad, so Du die Fahrspur nicht hältst. Warnt Dich vor einer drohenden Kollision und greift notfalls ein. Oder blendet das Fernlicht automatisch ab, wenn Dir einer des nächtens entgegenkommt.
Üppig Platz bietet er außerdem, hier lässt sich’s gut räkeln, vorne wie hinten, und durch die verschiebbaren Rücksitze alle Transportbedürfnissen anpassen.
Fazit: Kleiner Bär ganz groß, der nicht nur das Gefühl verleiht, nicht mit dem Kleinsten der X-Modelle, sondern einem der größeren Brüder unterwegs zu sein, sondern diese Emotion auch in die Tat umsetzt.
Kurz und bündig
- Was er ist: ein alerter Allrounder für vielseitige Genießer, die in kompakten Dimensionen gerne den vollen Luxus bekommen; mit Premium-Assistenzsystemen und jeder Menge Ablagen;
- Was er kann & kostet: für den Einsteiger-X1 sind € 29.950,– zu berappen – dafür gibt’s eine ungewöhnlich üppige Serienausstattung mit u. a. automatischer Heckklappenbetätigung, Regensensor, LED-Tagfahrlicht, Auffahrwarnung mit City-Anbremsfunktion oder das griffige Sportlederlenkrad, sehr fein!;
die Basisvarianten gibt’s erstmals mit Frontantrieb, die BMWsche Allradtechnik „xDrive“ ist leichter und sparsamer geworden und aktiviert den (spritkonsumintensiveren) Vierradantrieb automatisch nur dann, wenn er wirklich benötigt wird; wie unser Testtyp, der X1 xDrive20d, der mit saftigen €54.284,– zu Buche schlägt, dafür aber echt viel kann, was auto so können kann und soll:
vom voll- und hochwertigen Head-up-Display und exzellenter Rückfahrkamera über Park- und Driving-Assistenten bis hin zum (einem der besten) Navigationssystem; - Was uns besonders gefällt: das auf die Pilotin fokussierte Cockpit, in das sie wie in die Lieblingsjeans schlüpft; die sensationellen Fahrassistenzsysteme; die automatisch Heckklappe;
- Was wir gerne hätten: ein Schiebedach – dann erspart frau sich dank seiner sportlichen Fortbewegungsmanier glatt das Cabrio im Sommer;
- An der Tanke: laut Hersteller 4,9 bis 5,1 l Sprit – wir haben uns trotz verschärften Fegens bei durchschnittlich anständigen 1,6 mehr und somit 6,5 l eingependelt;
- Alle detaillierten Infos über den BMW X1 findet Ihr hier.
BMW X1 |
xDrive 20d Modell xLine |
Leistung | 190 PS (kW) |
Getriebe | |
Ø Verbrauch / CO2 | 4,9–5,1 l Diesel / 128–133 g |
Preis (in €) | € 54.284,– (Leasing ab € 350,– / Monat; Laufzeit 84 Monate, Restwert 14 %)2 |
Steuer (in €, jährlich) | 919,44 |
Versicherung (in €, jährlich)1 |
HP 262,48/ TK 211,25/ VK 654,64 |
Sicherheit (EuroNCAP) | |
Style-Faktor | |
Spaß-Moment | |
Fahrerlebnis | |
Preis-Leistung | |
Öko-Perspektive |
1(HP = Haftpflicht, TK = Teilkasko, VK = Vollkasko; Berechnung durch Mehrfachagentur EXIA; Grundlage ist Zulassungsbezirk Wien sowie die Bonus-/Malus-Stufe 0)
2(Berechnung durch Mehrfachagentur EXIA)
Als Mann kaufe ich mir für € 54.000 lieber den X4, da habe ich viel in der Hand una auch unter der Haube.