Ob Cabrio oder Roadster: Wer sein Fetzndachlfahrzeug im Winter nicht fährt, sondern in der Garage einmottet, sollte ein paar Dinge beherzigen, damit der Start im nächsten Frühjahr wieder frisch, fein und fröhlich erfolgt.
Was beim „Ausmotten“ zu beachten ist, gibt’s hier rechtzeitig vor Start der Oben Ohne-Saison zu lesen!
- Karosserie – das Außen-Outfit via Hand- oder Anlagenwäsche säubern (aufpassen: Nicht jede Anlage und jede Wäsche sind für Cabrios geeignet; manche Oben Ohne-Öfen dürfen generell nicht maschinell gewaschen werden); eventuell inkusive Unterboden- und Motorreinigung. Danach die Lack-Oberfläche kontrollieren: Vogelgacksi, Insektenleichen oder Baumharz-Absonderungen lösen sich nicht immer komplett und können sich – so sie nicht entfernt werden – bis aufs Blech durchfressen, ergo: weg damit. Eventuell Steinschlagschäden ausbessern.
- Innenraum – gehört gründlich gereinigt, da Schmutzpartikel Feuchtigkeit anziehen und speichern, wodurch Rost entstehen kann. Lose Bodenbeläge (auch aus dem Kofferraum), eventuell herausnehmen, aufstellen oder zumindest kontrollieren. Stößt man hierbei auf feuchte Stellen, sollte die Ursache (poröse Gummiprofile des Verdecks etc.) erforscht und beseitigt werden.
- Leder – alles Tierhäutige (Sitze, Verkleidung, etc.) sollte ebenfalls gereinigt (entweder trocken oder mit speziellen Mitteln) und mit geeigneter Lederpflege (im Fachhandel erhältlich) eingelassen werden.
- Pollenfilter – wenn vorhanden: wechseln, um Schimmel zu verhindern.
- Lüften – um Feuchtigkeit und/oder Schimmel im Innenraum zu vermeiden: alle Seitenscheiben ein kleines Stück öffnen.
- Verdeck – auf Rissbildung oder aufgeplatzte Nähte überprüfen. Trocken abbürsten reicht normalerweise zu Reinigung. Bei stärkeren Verunreinigungen feucht bürsten oder mit klarem Wasser reinigen. Ist das Cabrio waschanlagentauglich, löst sich durch Anlagenwäsche in der Regel auch hartnäckiger Schmutz. Falls dies nicht der Fall ist: Fahrzeughersteller kontaktieren.
- Dach lüpfen – hier gehen die Meinungen auseinander: Entweder Haube geschlossen oder das Stoffdach leicht geöffnet lassen (um Stoff und Scharniere zu schonen). Im Zweifelsfall den Fahrzeughersteller fragen. Keinesfalls ganz aufklappen, da sonst bleibende Falten drohen!
- Gummi – allen Gummiprofilen (Dichtungen etc.) tut eine Silikonspray-Behandlung gut.
- Öl – selbst wenn noch kein Ölwechsel ansteht, lohnt sich die Erneuerung, da sich im alten Schmierstoff Säuren bilden können, die Dichtungen angreifen.
- Sprit – wenn zu viel Luft im Tank ist, kann sich Kondenswasser bilden, das zu Korrosion führt, daher: Tank auffüllen, um Rostbildung im Inneren zu verhindern (entfällt bei Kunststofftanks).
- Frostschutz – für alle Fälle (außer die Garage ist beheizt) Scheibenwischanlage und Kühlwasser mit Frostschutzmittel vor dem Einfrieren schützen.
- Scheibenwischer – abklappen, damit sich die Blätter nicht platt drücken.
- Batterie – bei älteren Semestern abklemmen oder ausbauen und eventuell ab und zu nachladen. Bei jüngeren Jahrgängen mit viel Elektronik sollte die Batterie regelmäßig nachgeladen werden (dafür gibt’s Ladegeräte, die automatisch überwachen oder mit denen sich das gute Stück nachladen lässt).
- Reifen – während der Standzeit den Reifendruck leicht erhöhen: von 2,5 bis 4 bar mehr als sonst. Das verbessert die Haltbarkeit. Bei Unklarheiten: Fahrzeughersteller fragen.
- Handbremse – nicht anziehen, da Beläge festkleben können. Daher nur Gang einlegen.
- Lagerung – optimal ist ein klimatisierter Raum, in dem Temperatur (etwa 15 Grad) und Luftfeuchte (etwa 40%) konstant eingehalten werden. Wer das nicht hat, sollte auf regelmäßige Durchlüftung achten.
- Zudecken – um allzu viel Staubablagerungüber die Monate zu vermeiden, entweder ein altes Baumwolltuch oder spezielle Abdeckungen (im Fachhandel erhältlich) überwerfen. Achtung: Keinesfalls Plastikfolien verwenden (Gefahr von Feuchtigkeitsstau und Schimmelbildung).
Wer trotz widriger Witterung mit seinem Weltschönsten im Winter offen unterwegs ist, sollte – egal ob mit Soft- oder Hardtop ausgestattet – unbedingt darauf achten, dass das Verdeck absolut trocken ist, bevor es wieder versenkt wird.
Daher: La le lu den Winterschläfern und warmes Weiterfahren den Frostbeständigen!