In der Mazda MX-5 Trophy reden seit dem Start 2016 die Frauen ein kräftiges Wort mit und bringen frischen Wind in die Oldtimer-Szene. 2019 wird der Mazda MX-5 übrigens 30 Jahre jung …
Text & Bild: Gerhard Riedl
2016 fiel der Startschuss zur Mazda MX-5 Trophy, die von Gerhard Riedl ins Leben gerufen wurde und bis heute von Mazda Austria gesponsert ist. Die Idee war simpel: der kommende Klassiker Mazda MX-5 fährt bei Klassik-Rallyes mit, bringt neues Blut in die Szene – und wenn die ersten MX-5 „echte“ Oldtimer werden, sind sie bereits ein fixer Bestandteil der sportlichen Szene. Mazda Austria unterstützt dieses Projekt mit einem Anteil am Nenngeld, so dass auch der Einstieg günstiger ist.
Die Idee funktionierte vom Start weg besser als erwartet, und 2019 geht die MX-5 Trophy, passend zum 30. Geburtstag des MX-5, in die vierte Saison.
Motorsport – Domäne der Männer?
Motorsport gilt nach wie vor als Domäne von Männern, und wenn man streng nach den Zahlen geht ist das auch in der MX-5 Trophy so. Unter den teilnehmenden Personen sind fast doppelt so viele Männer wie Frauen. In den Gesamtwertungen der vergangenen 3 Jahre herrscht jedoch fast Gleichstand – 10 Mal die Männer am Stockerl und 8 Mal Frauen.
Atmosphärische Änderungen
Aber die Zahlen allein zeigen nicht die großen Änderungen, die in die Oldtimer-Szene eingezogen sind. Das Wichtigste sind die „atmosphärischen Änderungen“, die zeitgleich mit der MX-5 Trophy begonnen haben. Ehrliche und offene Freude über Platzierungen und nicht nur über die eigenen, bei der einen oder anderen Siegerehrung wurde getanzt und es gab einen spontanen Spendenaufruf von einem MX-5 Frauenteam für eine Frau, deren Wagen die Patschen gestreckt hatte und der das Kleingeld für die Reparatur fehlte.
Gleichmäßigkeitsrallyes, egal ob mit Old- oder Youngtimer, sind ein Teamsport, bei dem eine gute Zusammenarbeit im Cockpit viel entscheidet. Der Job am Beifahrerplatz ist wesentlich fordernder, als nur die Richtungen anzusagen.
One for the Ladies
Einige Ladies der MX-5 Trophy möchte ich besonders hervorheben – Karin Denkmayr, mehrfache Staatsmeisterin am Motorrad, ist mit ihrem Lebensgefährten Karl-Heinz Reumiller, ebenfalls mehrfacher Motorrad-Staatsmeister, in einem MX-5 NA unterwegs und die beiden wechseln auch die Rollen. Sie sind immer für einen Top-Platz zu haben. Ausgeglichen und ruhig gehen sie an die Sache.
Eva Rosenauer-Albustin fährt mit ihrem Mann, Harald Rosenauer, in ihrem MX-5 NC am Beifahrersitz. Sehr genau, analytisch und ehrgeizig leitet sie Harry durch die Rallyes. Der Erfolg gibt ihnen recht. 2016 8. Platz in der Gesamtwertung, 2017 knapp am Stockerl vorbei auf Platz 4 und 2018 der Gesamtsieg in der MX-5 Trophy. 2019 wird der Platz verteidigt.
Ulli Michalek kommt manchmal direkt vom Nachtdienst zur Rallye und navigiert ihren Mann, Ernst Michalek, zu Spitzenplätzen. 2016 gewann die beiden die Gesamtwertung , 2017 waren sie auf dem 2. Platz und 2018 war Ernst wieder 2., Ulli allerdings auf dem 4. Platz, weil sie einmal nicht mitfahren konnte und ihr am Ende die Punkte fehlten.
Uschi Riepl ist eine der wenigen Fahrerinnen, von Beginn an dabei und in jeder Gesamtwertung bisher auf dem 3. Platz. 2016 und 2017 fuhr sie mit ihrem Mann, Gerhard Riedl.
Seit Ende 2017 fährt sie gemeinsam mit Katharina Chalupa als einziges Damenteam zu Top-Platzierungen. Nur eine Erkrankung verhinderte 2018 einen besseren Platz in der Wertung . Kathi hingegen war bei dieser Rallye mit einem Ersatzfahrer unterwegs und erreichte am Ende den hervorragenden 2. Platz in der Gesamtwertung 2018.
2018 holte Min Luo als Beifahrerin von John Pietersen den 3. Platz in der Gesamtwertung.
Es sind noch viele andere Frauen in dieser Szene unterwegs, als Fahrerinnen, als Beifahrerinnen oder auch in wechselnden Rollen.
Obwohl der Frauenanteil schon recht hoch ist – eine Steigerung ist sicher noch möglich. Es wäre schön, wenn noch ein paar dazu kämen. Noch gibt es freie Startplätze für die Saison 2019 – zum 30. Geburtstag des Mazda MX-5!
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