Auch wenn’s nicht der erste Stern in meinem Autotesterinnen-Leben ist: Es war mir wieder einmal ein außerordentliches Fest, mit einem Benz ein paar Kilometer meines Lebens zu verbringen. Diesmal mit der Mercedes E-Klasse.
Bild & Text: Petra Mühr
Exzellent. Edel. Erstklassig. E-Klasse eben.
Die neue Mercedes-Benz E-Klasse wurde pressemäßig als „die Brücke zwischen den Welten“ vorgestellt. Und zwar zwischen der traditionellen und der digitalen.
Immerhin wird die E-Klasse seit über 75 Jahren hergestellt, ein Maßstab für Mittelklasse-Luxuslimousinen. Und sie soll wegweisend beim Übergang vom Verbrennungsmotor zum Elektroantrieb sein.
So spielen sich auch die Neuerungen zum überwiegenden Teil im elektronischen Bereich ab.
Zurück in die Zukunft
Waren es vor nicht allzu vielen Jahren Schlagworte wie Hubraum, PS, Beschleunigung oder Laderaum, die an allererster Stelle erwähnt wurden, liest sich jeder zweite Pressetext, egal von welcher Marke, nun wie die Beschreibung eines futuristischen Raumschiffs.
Auch beim E-Stern geht’s um Soundvisualisierung, Energizing Comfort, Digitale Autoschlüssel, Drittanbieter-Apps, Selfie- sowie Videokamera und natürlich auch um CO2-neutrale Produktion.
Letzteres macht Mercedes-Benz in den eigenen Werken schon seit 2022.
Dennoch werd ich mich hier vor allem den Fahreigenschaften widmen. Weil:
Nur ein Mercedes fährt sich wie ein Mercedes
Diese Mischung aus höchstem Komfort, Eleganz, Top-Sicherheit, Luxus, Performance – und das alles, ohne Protzen und Uga-Uga-Geschrei … das kann nur ein Mercedes.
Nicht umsonst wird diese Marke oft als Maßstab hergenommen „der Mercedes unter den Küchen oder Kinderwägen“ und trägt zu recht einen glänzenden Stern.
Schon bevor du einsteigst in die neue E-Klasse, erfreust du dich an ihren schönen Linien. „Ist DAS ein schönes Auto“, hat auch der eine oder die andere Mitfahrerin nahezu bewundernd festgestellt.
Kaum betrittst du den Sternen-Raum, fühlst du dich gleich noch Ebenen besser. Nicht nur visuell, sondern auch haptisch und olfaktorisch ein absoluter Hochgenuss!
Jeder Fahrassistent, jeder Sprachassistent, jede App … alles funktioniert einwandfrei. Dezent souverän. Wie dein persönlicher Butler macht die E-Klasse alles, um dir den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten.
So lernt das Auto zum Beispiel mithilfe künstlicher Intelligenz, welche Funktionen die Passagiere wiederholt benutzen. Und automatisiert diese Funktionen. „Automatisierte Komfortfunktionen mit Routinen“ heißt das dann. Unter anderem stellen sich die vorderen Luftdüsen automatisch auf ein gewünschtes und sitzplatzbezogenes Belüftungsszenario ein und vieles mehr.
Und dann, ja dann geht’s endlich los auf den ersten Metern.
Rund um den Globus zu Diensten
Gut ausgestattet ist er, der Test-Eler, und hat somit das Technik-Paket dabei, zu dem das grenzgeniale Luftfederfahrwerk und die Hinterachslenkung gehören.
Heißt zusammen gefasst: Die Luxus-Limo passt sich all- und jederzeit äußerst feinfühlig den Gegebenheiten an. Dämpft oder versteift, federt ab, gleicht aus … und all das unbemerkt. Hinter den Kulissen.
Heißt in der Realität:
- die E-Klasse fährt immer souverän
- liegt satt, bequem und solide auf der Straße
- hält stets die Spur
- lässt sich federleicht und dennoch stabil dirigieren
- performt auf jedem Untergrund, in jeder Situation, bei jedem Tempo
So auch auf Eis! Tatsächlich war ich zweimal Augenzeugin von kläglich scheiternden SUVs.
Deren Fahrer mir milde zulächelten, als ich mit der gediegenen E-Klasse gelassen wartete, bis sie den Steilhang wieder retour runtergerutscht sind.
Und dann noch gelassener auf engstem Raum dank Hinterachslenkung mit Mini-Wendekreis umdrehte.
Und am allergelassensten in durchaus zügigem Tempo den Eis-Berg hinauf geschwebt bin – der Luftfederung und dem Allradantrieb 4matic sei Dank.
Die Mercedes-Benz E-Klasse in einigen Zahlen & Fakten
Über 16 Millionen Stück der E-Klasse hat Mercedes-Benz seit 1946 produziert.
Durch einen 22 Millimeter längeren Radstand wird der Fahrgastraum im Vergleich zum Vorgänger großzügiger dimensioniert.
Die maximale Anhängelast beträgt 2,1 Tonnen. Ungebremst darf der Stern 750 Kilogramm ziehen.
Du kannst dir selbst Routinen erstellen und dabei Bedingung & Funktion miteinander verknüpfen. Also zum Beispiel „Wenn die Innentemperatur unter 15 Grad Celsius liegt, Sitzheizung einschalten und Ambientebeleuchtung auf Rot einstellen.“
Hören mit einem 3. Sinn: Auf dem Lichtband auf der Instrumententafel und in den Türverkleidungen vorne lassen sich beliebige Sounds optisch inszenieren.
Mit der optionalen Hinterachslenkung beträgt der Lenkwinkel an der Hinterachse 4,5 Grad. Mit 4matic misst der Wendekreis 11,1 statt 12,0, mit Heckantrieb 11,6 statt 10,8 Meter.
50 % aller in Europa angebotenen Modelle werden Plug-in-Hybride ein. Die rein elektrische Reichweite beträgt mehr als 100 Kilometer.