Wer wie Österreichs Volvo-Chefin Eva Martinsson in Göteborg geboren ist, wächst mit Volvo auf. Der schwedische Autohersteller wurde in Göteborg 1927 gegründet, gehört zur Stadt wie das Stadtwappen und ist mittlerweile das größte Unternehmen. Für viele ist Volvo ergo erster Arbeitsplatz – so auch für Eva Martinsson, die nach dem Wirtschaftsstudium im Finanzbereich des Konzerns begann.

Einmal Volvo, immer Volvo

Eva Martinsson, eine der wenigen Frauen an der Spitze eines Automobilimporteurs, blieb der Marke treu, elf Jahre als Finanzchefin in Schweden, viereinhalb Jahre in den Niederlanden und zog 1997, als Volvo Car Austria gegründet wurde, schließlich nach Österreich. Schmunzelnd erinnert sie sich an die Anfänge: „Wir haben sogar die Büros miteingerichtet, es war immer wie unsere eigene Firma.“
Seit 2011 ist Eva Martinsson Chefin, die Verbundenheit mit dem Unternehmen ist nahezu ein Markenzeichen. „Volvo steht nicht nur einfach auf der Visitenkarte“, erklärt die einfühlsame Topmanagerin, „da steckt viel Herz drin. Bei allen unseren Mitarbeitern. Wir sind eine Familie, anders ginge das gar nicht bei einem so kleinen Team.“ (mittlerweile knapp 30 Mitarbeiter, Anm.)

Eva Martinssons Autoaffinität rührt von ihrer Heimatstadt her, ihre Einstellung gegenüber Autos ist wunderbar weiblich: „Ich bin keine Technikerin. Ein Auto muss mir gefallen, es muss praktisch sein und funktionieren. Und ganz wichtig: Die Bedienung muss logisch sein.“

Geschäftsführerin Eva Martinsson, Marketing&Sales-Chef Alain Visser, Chefdesigner Maximilian Missoni (v. l. n. r.)

Geschäftsführerin Eva Martinsson, Marketing&Sales-Chef Alain Visser, Chefdesigner Maximilian Missoni (v. l.)

Womit wir beim neuen Star der Volvo-Familie sind, dem XC90. Nicht mal Eva Martinsson ist ihn schon gefahren, das Modell bei der Österreich-Präsentation dient vorläufig nur zum Herzeigen. „Er ist nicht nur schön und trotz seiner Größe total elegant, sondern auch intuitiv und einfach zu bedienen.

Ihre wichtigsten Aufgaben als Chefin sieht Eva Martinsson einerseits als „Schnittstelle zu den Händlern zu fungieren. Das  sind unsere Kunden. Ich verstehe ’was vom Autogeschäft, aber abwickeln tun’s unsere Händler.“ Andererseits in der Organisation ihres Teams, innerhalb dessen ihr vor allem der Teamgeist wichtig ist: „Ich seh’ das wie beim Handball als Zusammenspiel: Jeder hat seine Funktion und Verantwortung, aber es ist wichtig, dass man weiß, was der andere zu tun hat. Man muss Bescheid wissen und sich gegenseitig unterstützen.

Petra Eva Martinsson

Durchaus hätte Eva Martinsson gern mehr Frauen im Team, zuerst zählen für sie jedoch die Fähigkeiten. „Von Frauenquote selbst halte ich wenig. Frauen an sich werden aber immer stärker in den Autobereich miteinbezogen. In Schweden haben wir bei Volvo eigene Gruppen, die sich nur den Frauenthemen in unserer Branche und deren Sicht der Dinge widmen.“
Und die ist, wie auch bei Eva Martinsson, doch meist anders als die typisch männliche …

Eva Martinsson im Mobilerap

  • Mein erstes Auto … ein BMW 318, zinnoberrot. Ich liebe rote Autos!
  • Bei einem Auto schaue ich zuerst … auf Farbe und Design.
  • Bei einer Reifenpanne … versuche ich zu delegieren, schaffe es aber selbst, den Reifen zu wechseln.
  • Auf der Autobahn: Gleiten oder Glühen? Gleiten.
  • Mobilsein bedeutet für mich … Freiheit.
  • SUV oder Limousine? SUV.
  • Die wichtigsten Funktionen beim Auto sind für mich … ein höherer Sitz für die gute Sicht, sportlich-spritzige Motorisierung, Bluetoothfreisprecheinrichtung fürs Telefon.
  • Gut Auto fahren heißt … Respekt für andere haben, mitdenken, Abstand halten, einordnen lassen.
  • Im Stau … kann ich sowieso nichts anderes machen und fahre sicher keinen Slalom.
  • Auf ein Elektroauto steige ich dann um, wenn … entsprechende Reichweite garantiert ist.
  • Spitznamen für Autos … damit kann ich nichts anfangen.
  • Die Steuern für österreichische Autofahrer sind … sehr hoch, eine zu hohe Belastung.

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