Eins vorweg: Big toys sind nicht nur für Big Boys. Auch Girls und Ladies spielen gern mit großen Sachen. Nicht verwunderlich also, dass der geradezu monströse Ford Ranger Raptor vorallem bei den Damen extrem gut ankam.
Text & Bild: Petra Walter
Zweieinhalb Tonnen Auto vor mir. Ein blaues Gebirge aus Stahl, dass es mit 5,36 m Länge, 281 mm Bodenfreiheit und den monströsen (serienmäßige 33-Zöller!) Offroad-Pneus tatsächlich zu erklimmen gilt.
An dieser Stelle gleich eine Outfitempfehlung an interessierte Ladies: HighHeels sind nicht. Eher Sneakers. Boots hingegen wären standesgemäß. Für IHN. Den Ford Ranger Raptor. Ein Getüm von Auto, fett, krass, angeberisch und so was von maßlos und übertrieben, dass man damit besser keine grüngesinnten oder Greta-affinen Gefilde aufsucht.
Daher ganz kurz zu den nicht so genehmen Eigenschaften des Ranger Raptors, die da wären: nicht umweltfreundlich, laut, groß, in der Stadt absolut unpraktisch (mal abgesehen vom erhebenden Gefühl, erhaben über jedwedem Verkehrsgeschehen zu thronen).
Masse. Masze. Männlich.
So, das musste sein, aber der Hüne ist ja auch kein Stadtpflanzerl, sondern eher der Landarbeiter, und was für einer, wie so ein richtig g’standenes Mannsbild, hemdsärmeliger Typ, Handschlagqualität, von der Sorte, in dessen Arme du sogar übergewichtig mit vollem Karacho springen kannst – und er wird keinen Millimeter wanken.
Ein Ranger eben. Hachhhhhh!
Nahezu alle Ladies im Bekannten- und Freundeskreis waren hin und weg und drängten auf eine Ausfahrt.
Selbst wenn sie auf der Ladefläche hätten sitzen müssen: Der Kerl übte eine Anziehungskraft aus wie Joint Sale bei Gucci, Prada & Versace.
Warum? Weil er Sicherheit und Gelassenheit vermittelt. Das Gefühl, alles, aber auch alles im Griff zu haben und stemmen zu können. Weil er wild, rau, abenteuerlustig und die Sorte Bad Boy ist, der auch mal auf die harte Tour steht und von dem wir Frauen aus rätselhaften, aber durchaus erklärlichen Gründen (siehe Sorte Bad Boy) nicht die Finger lassen können.
He’s a real wild one
Nun gibt’s ja Männer, die zwar aussehen wie Arnie und Sly, deren Muckis (weil Eiweißshakegezüchtet) und Kondi (nur kurzfristig für die Fitnessbuden-Performance) aber verpuffen wie ein Frühlingswind, wenn du als temperamentvolle Frau ein bisserl Gas gibst und gelegentlich die wilde Seite des Lebens präferierst.
Nicht so der Raptor. Er wurde und ist für (Offorad)-Höchstleistungen gemacht. Mit seinen 28,1 cm (Bodenfreiheit), seinen 85 cm (Watttiefe), seinen 3,2 Tonnen (höchstzulässiges Gesamtgewicht), den 2,5 Tonnen (maximaler Anhängelast) und dem Sex … pardon, den sechs Fahr-Modi, die neben sportlicher Aspaltperformance auch Topleistung auf Schnee, Schlamm, Sand und Geröll draufhaben, lässt sich einfach überall Spaß haben.
Auf wirklich jedem Terrain.
Und auch gern mal ganz schön flott.
Der Ordnung halber sei erwähnt, weil man mit dem Raptor ja auch (übrigens sehr kommod!) sehr brav und bieder auf der Straße unterwegs sein kann und der Fundus an Fahrerassistenten dieser Tage zum Non-Plus-Ultra gehört, dass der Raptor ein Standard-Paket an Bord hat, zu dem unter anderem neben Stoßfängern und fettem Kühlergrill auch Regensensor, Park-Pilot-System hinten, Geschwindigkeitsregelanlage, Rückfahrkamera und Scheinwerfer-Assistent zählen.
Aber – und dabei bleib ich: Wer ein normales Auto will, kauft keinen Raptor. Selbst wer einen „normalen“ Pick-up haben will, weil er hip und cool und durchaus praktisch für Kleingartenbesitzer und deren Gartenlaub-Entsorgungen ist, kauft keinen Raptor, sondern irgendeinen oder den „gemeinen“ Ranger von Ford.
Artgerechte Haltung
Wer sich hingegen in den Prärien, Dschungeln, Pampas, Geröllhalden und Kletterwänden seiner Umgebung mit einem lifestyligen Dreckskerl über Stock und Stein, durch Wasser und Wächten werfen und dabei immer mächtig Spaß haben will, wer zu extrovertierten, gern im Mittelpunkt stehenden Verkehrsteilnehmern zählt …dem legen wir den Raptor wärmstens ans Herz.
Ford Ranger Raptor in Fakten
Preis: ab 61.530 Euro
Motor & Getriebe:2,0-Liter-EcoBlue-Dieselmotor, 156 kW/213 PS, 500 Nm Drehmoment, 10-Gang-Automatik, Allradantrieb