Kia Niro 1,6 GDI Hybrid im Test: Der sparsame Alltagsheld begeistert mit tollem Platzangebot, angenehmen Fahreigenschaften und fairen sieben Jahren Garantie!
Text: Margot Dihanits
Bild: Manfred Seidl
Sparsam durch die Kraft von zwei Herzen
Geräuschlos lenke ich den feschen Koreaner durch das menschenleere Wien, nur das morgendliche Vogelgezwitscher dringt leise durch das offene Schiebedach in das geräumige Wageninnere. Ich bemühe mich, so viel wie möglich elektrisch zu fahren, was mir oft bis zu einer Geschwindigkeit von 90 km/h gelingt. Nur ganz zart berührt mein Fuß das Alupedal, und ich freu mich wie ein Christkindl wenn der Balken des aktuellen Benzinverbrauchs am linken Anschlag (=0) steht, also wann immer möglich, runter vom Gas und bewusst cruisen.
Auf der Autobahn, bei einer Geschwindigkeit von 130 km/h, brummt der 105 PS starke Benziner dann doch ganz schön laut, aber zu meiner Freude knipst der Niro gern auch mal fast unbemerkt den Vierzylinder aus, und der E-Motor sorgt mithilfe der Lithium-Ionen-Polymer-Batterie unter den Fondsitzen für ausreichend Schwung.
Die Energie, welche beim Abbremsen und/oder Anhalten entsteht, wird in Strom umgewandelt und somit die Batterie wieder aufgeladen. So bewegt, sinkt der Benzinverbrauch ohne weiteres auf 5,1 Liter.
Best of all bereits im Basismodell
Das Platin Modell unseres Testautos verfügt über bequeme Ledersitze, die je nach Wunsch belüftet oder beheizt werden können. Für den Fahrer kommt noch eine zweifach elektrisch verstellbare Lendenwirbelstütze mit integrierter Speicherfunktion dazu – perfekt für längere Fahrten für Lenker mit Hang zu Kreuzschmerzen.
Doch auch die günstigste Ausstattungsvariante, das Modell Titan, bietet bereits Lederlenkrad, Lichtsensor, Tempomat, Klimaanlage mit 2-Zonen-Automatik und viele andere Schmankerln an, für die sonst kräftig ins Börserl gegriffen werden muss.
Immer gut verbunden
Das Navigationssystem liefert aktuelle Verkehrsmeldungen, zeigt an, wo sich der nächste Zigarettenautomat befindet, wie das Wetter am Zielort in drei Tagen sein wird und … natürlich findet es auch den kürzesten, schnellsten oder ökonomischsten Weg. Der 8-Zoll-Farb-Touchscreen dient zur Bedienung des Soundsystems, zeigt aktuelle Fahrzeuginformation übersichtlich an und wird beim Fahren in der Nacht angenehm abgedunkelt, sodass er nicht blendet.
Mittels Bluetooth kann drahtlos und fast ohne Ablenkung kommuniziert und gestreamt werden. Die Klangqualität des Audiosystems ist phänomenal – gerne würde ich das auch von meiner Stereoanlage (sagt man das heute noch?) im Wohnzimmer behaupten können ;-).
Extrem belastbar
Nachdem sich der Niro eine Woche lang als Alltagsheld in der Stadt bewiesen hat, darf er am Samstag mit uns an den Neusiedlersee kommen. Sunny (= unser Segelboot) wird ausgewintert und da ist zuerst mal das Kofferraumvolumen gefragt. 427 l Stauraum mit aufrechten Rücksitzen (mit umgeklappten Lehnen 1.425 l) reichen uns für Schwimmwesten, Fender, Gummistiefel, Werkzeug und Picknickkorb. Praktisch auch die großen Unterbodenfächer für Krimskrams und Schmuggelware ;-)
Als eines der wenigen Hybridfahrzeuge gibt es den Niro auch mit Anhängerkupplung, mit einer Zuglast bis zu 1,3 Tonnen. Unser Testauto ist damit allerdings nicht ausgestattet und so bleibt Sunny heute noch am Trockenplatz und ist ein wenig traurig, da wir ständig mit Kameras, Stativen, Putztüchern und Accessoires um den roten Feschak rumwuseln, anstatt uns um ihren neuen Antifoulinganstrich zu kümmern.
Ökologisch und fesch
Der rote Cossover schaut aber auch einfach cool aus: mit seinem schwarzen Kühlergrill, der aerodynamischen Haifischantenne, dem muskulösen aber doch eleganten Profil sowie dem markanten Heck mit LED- Rückleuchten und silbernen Zierleisten strahlt er am Ende dieses schönen Frühlingstages wie ein Honigkuchen(zug)pferd in der untergehenden Sonne. :-)
Kurz und bündig
- Was er ist und kann
Ein hübscher Crossover, der dem Trend der heutigen Zeit entspricht, die immer mehr nach Hybridfahrzeugen verlangt. Äußerst fesch, sparsam, sowie reichlich ausgestattet und mit einem überdurchschnittlichen Platzangebot ist er auch für fünfköpfige Familien geeignet. In sehr kompletter Grundausstattung gibt es ihn bereits ab 26.390,– Euro – ein wirklich faires Preis-Leistungverhältnis! - Was uns besonders gefällt
– 7 Jahre Herstellergarantie, 5 Jahre Lackgarantie, 12 Jahre Garantie gegen Durchrosten
– das umweltfreundliche Fahren
– die komfortablen Sitze
– die Möglichkeit einer Anhägerkupplung - Was wir gerne hätten
– dass die Heckklappe per Knopfdruck geöffnet werden kann - An der Zapfsäule
laut NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus) 4,4 l und in unserem Test 5,1 l, sensationell! - Alle detaillierten Infos über den Kia Niro findet Ihr hier.
Daten und Fakten
KIA NIRO |
1,6 GDI Hybrid Platin |
Leistung | 141 PS (104 kW) Systemleistung (105 PS / 77 kW Benzinmotor, 43,5 PS / 32 kW Elektromotor) |
Getriebe | Doppelkupplungsgetriebe DCT6 |
Ø Verbrauch / CO2 | 4,4 l Benzin / 101 g |
Preis (Einstiegs-/Testmodell) | € 26.390,– / € 35.590,– |
Steuer (in €, monatlich) | 36,83 |