Mit dem Vesta will Lada in Europa neu Fuß fassen oder vielmehr Reifen zeigen und sich ein entsprechendes Image zulegen. Margot hat sich das Auto mit russischen Wurzeln und französischen Genen zu italienischem Gemüte geführt.
Text & Bild: Margot Dihanits
Großzügiges Platzangebot, passabler Motor, perfekte Innen- und Außenausstattung sowie ausreichende Sicherheits- und Technik-Tools zeichnen den neuen Lada Vesta Kombi aus – und das Ganze zu einem Preis ab 12.750* (*mit Finanzierungsbonus der Denzel Bank). Man bewegt sich also mit dem Kauf eines Lada am untersten Ende heimischer Preislisten, auch wenn es sich um das neueste und größte Model der Marke handelt.
Lada, ein Tochterunternehmen der Renault-Nissan-Gruppe mit russischen Wurzeln wird weiterhin als eigene Marke fungieren.
Komfortables Fahrwerk und ausreichende Motorkraft
20. Juni 2018, 3 Uhr früh. Ich lenke den roten Kombi durch ein menschen- und autofreies Wien auf die Südautobahn, da wie jedes Jahr ein Besuch bei Mama und Tante in Lignano ansteht. Meine Erstgeborene findet die Sitze anscheinend so gemütlich und bequem, dass bereits nach 10 Minuten leise Schlafgeräusche zu hören sind.
Auch ich habe mithilfe der höhen- und längsverstellbaren Lenkradsäule schnell eine gute Sitzposition gefunden. Seitlicher Halt ist zwar kaum vorhanden, aber ich habe ohnehin nicht vor, den Kombi nach Italien über die Pässe zu hetzen, sondern mit höchstzulässiger Geschwindigkeit (zum größten Teilen 100 km/h) über die Autobahn zu cruisen. Dafür ist dieses Auto perfekt konzipiert, und eine der Stärken des 1.300 Kilogramm schweren Kombis ist nun mal das komfortable Vorankommen. Dem entspricht auch die Fahrwerkabstimmung, die jede Bodenunebenheit verlässlich schluckt. Tempomat und Geschwindigkeitsbegrenzer helfen, den rechten Fuß im Zaum zu halten.
Der 1,6 l Motor mit seinen 106 PS meldet sich in höheren Drehzahlbereichen deutlicher zu Wort, aber auch das kann meine Tochter am Beifahrersitz nicht wecken. Ein Pfitschipfeil ist der Vierzylinder nicht, aber wir kommen vernünftig voran und ich muss keinesfalls , Lkws rechts überholt zu werden.
Überraschend reichhaltige Ausstattung
Kurz vor Graz ist mein Kind ausgeschlafen und beginnt, sich mit der Innenausstattung des Fahrzeugs zu beschäftigen. Ein USB-Stick ist rasch mit dem Auto verbunden und schon plärrt der Nino aus Wien aus den Lautsprechern; würde man ein bisserl leiser drehen, wäre auch die Tonqualität durchaus passabel.
Der 7“-Touchscreen vom Navi, das auch Kyrillisch beherrscht, ist ein bisserl zickig, funktioniert aber dennoch einwandfrei. Die Klimaanlage kühlt rasch und zuverlässig und die Sitzheizung, die mein Töchterchen am Fahrersitz ausprobiert, taugt auch für russische Winter. Sogar ein Multifunktionslenkrad und ein Tempomat sind an Bord, womit der neue Vesta wohl das bislang absolut luxuriöseste Fahrzeug von Lada ist.
Unter der Mittelarmlehne gibt es eine kleine Ablagebox, eine 12 Volt Steckdose und einen USB Anschluss. Die 2 Abstellplätze für Getränke sind nur wenige cm tief und unsere Power-Drinks kugeln bald durch das ganze Auto – zum Glück sind sie noch geschlossen und wir verstauen sie in den großzügigen Ablagefächern der vorderen Türen. Die Idee mit den Plastikzierleisten in Marmoroptik ist gut gemeint, aber verunstaltet ein wenig den sonst so klaren und auf Basics reduzierten Innenraum.
Zeitlose Außenoptik und gaaanz viel Kofferraum
Nach 6,5 Stunden Fahrt biegen wir in den Hof vom Haus der Tante Rosi ein und sofort wird auch von ihr (ehemalige Speditionsbesitzerin und Opernsängerin) das Auto unter die Lupe genommen. Ihr gefällt das prägnante X-Design an den Flanken, der markante Kühlergrill mit dem grimmigen Blick sowie der Rest der klassischen Karosserie.
Rasch sind unsere 2 Reisetaschen ausgepackt und nach einem ausgiebigen Strandbesuch heißt es shoppen bis die Karten glühen, muss doch ein Kofferraumvolumen von 480 Litern für die Heimfahrt gefüllt werden. Total praktisch sind die Haken und Nebenfächer im Kofferraum, sowie der doppelte Boden mit diversen Unterteilungen.
Bevor uns der brave Vesta zurück nach Wien bringt, darf er sich unter dem Blätterdach von Mamas Pinie ausruhen und schon mal vom Tagliamento träumen, den wir am Heimweg entlangfahren werden.
Lada Vesta in Kürze
Was er ist und was er kann:
Ein zuverlässiges Auto mit reichlichem Platzangebot auch für 4 Personen und absoute Spitzenklasse was das Preis- Leistungsverhältnis angeht. Für Sparefrohs und Menschen mit Sinn fürs Wesentliche.
Was uns besonders gefällt:
- Die Chromspangen am Kühlergrill sowie die seitlichen Blechsicken, die das neue X-Design perfekt zur Geltung kommen lassen
- Die Berganfahrhilfe
Was wir gerne hätten:
Getränkehalter, die Getränke auch wirklich halten.
An der Tankstelle:
Naja, hier hört sich das Sparen ein bisserl auf, 8,5 Liter bei eher gemächlicher Fahrweise ist nicht sooo wenig
Technische Daten:
Motor: 1,6 l 16V, 106 PS
Getriebe: 5-Gang Schaltgetriebe
Beschleunigung: 0-100 km/h=11,8 s
Kraftstoffverbrauch: lt. Hersteller bei kombinierter Fahrweise 6,1 l/100km Super E10.
CO2-Emission: 138 g/100 km