Zwei Ladies, ein Mazda MX-5 … und das Mädelswochenende ist perfekt. Dem kann nicht mal Gackswetter etwas anhaben.
Text & Bild: Petra Mühr
Weil wir uns auch im mittleren Alter noch als Mädels fühlen und dies hundertprozentig auch noch mit 80 oder auch 90 Jahren tun, fahren die BFF (Best Friend Forever) und ich alljährlich auf ein Mädelswochenende.
Mindestens.
Meistens eins im Sommer und eins im Winter. Und dazwischen fügen wir auch noch ein paar ein.
Seen-Sucht
Weil wir gern schwimmen, fahren die BFF und ich sommers stets an einen See, jedes Jahr erkunden wir einen neuen Schönen in Österreich. Wir haben erst spät mit dieser Seen-Sucht begonnen, werden ergo bis an unser Lebensende nicht alle abklappern und durchpflügen können, bemühen uns jedoch redlich.
Apropos.
Reden zählt zu unseren Hauptbeschäftigungen. Selbst für uns ist es immer wieder erstaunlich, wieviel sehr Sinnvolles und Tiefsinniges und Lustiges und Bewegendes wir drei Tage lang miteinander reden können und wollen, obwohl wir regelmäßig miteinander kommunizieren.
Weil wir gerne offen fahren und ich gerne neue tolle Cabrios und Roadster erkunde, versuche ich, einen Cabrio-Testtermin mit dem Sommer-Mädelswochenende zu koordinieren. Die BFF weiß das und ist immer schon gespannt, mit welchem Auterl ich sie abhole.
Weil ich wiederum immer gespannt bin, wie und wie schnell sie „unser“ Fahrzeug entdeckt, verrate ich ihr meistens nur Farbe und Typ, denn mit Marken und Modellnamen hat sie‘s nicht so, Hauptsache, es schaut cool aus.
Der MX-5 Takumi war ein Volltreffer. Geile Silhouette, steile Farbkombination aus maschin’graumetallener Karosserie, hellbeigem Leder innen und kirschrotem Stoffdach.
Zum Niederknien.
Ist die BFF zwar nicht, hat dafür aber die Händ’ in die Höh’ und den Rucksack ebenso dorthin mitgerissen und diesen somit einer Passantin in die Rippen geschleudert und einer anderen den Regenschirm in den Rücken, es schüttete nämlich wasserfallgleich.
„Der ist ja eh groß!“ tönte sie, da ich die Order „Leichtes Gepäck“ ausgegeben hatte, also der Huckleberry Finn-Style (kurze Hose, kurzes Rockerl, Leiberl, Flipflops), stylische Fetzen und sommerliche High-Sandals mussten sie und ich daheim lassen.
„Wart‘ nur ab, bis ich den Kofferraum aufmache“, warf ich ein.
(Ist sich aber eh alles ausgegangen mit unserem Light-Gepäck.)
Ver- und zugeregnet
An dieser Stelle ist der Hinweis puncto Bilder angebracht. Diese sollten welche mit Blick auf See, auf Berge oder sonst sowas werden, was leider ein Ding der Unmöglichkeit war, weil es, wie soeben erwähnt, sowohl auf Hin- als auch Rückfahrt gewaschelt hat.
Am See selbst war’s zum Glück schon schön, zum ausreichend Baden hat’s gereicht, sobald wir jedoch (zweimal hammas probiert) den Autoschlüssel zückten, zogen sich ein paar Wolken z’sammen – und wir ließen den Roadster ruhen.
Schließlich hatten wir ohnehin jede Menge zu tun mit Reden auf der Hinfahrt, Schwimmen, Lesen, Reden am See, gut essen und trinken, Reden im Restaurant, Schlafen, Reden im Zimmer, Lesen, Schwimmen, Reden am See, Reden bei der Heimfahrt.
Bei dieser hatten wir dann ab der Pack doch Wetterglück, lüpften das kirschrote Dach, trugen ebensolchen Lippenstift auf, drehten „Earth, Wind and Fire“ auf volle Bose-Lautstärke und trällerten dem Takumi-MX-5 einen Abschiedssong, denn zu dem Zeitpunkt hatten die BFF und ich nach drei Tagen dann doch alles beredet.
Takumi-Resümee
Kultkarre für Roadsteretten, in der Takumi-Ausstattung besonders adrett.
Sehr smart, dass es Getränkehalter zwischen den Sitzen, ein paar Ablagen und die Lautsprecher in den Kopfstützen gibt.
Sehr fein, dass der Testverbrauch nur 0,4 Liter über der Herstellerangabe lag, obwohl ich auch im Regen nicht zimperlich Gas gegeben hab.
Sehr spritzig, wendig und keck in jeder Kurve – diese Lebensfreude steckt an!
So sehr kurz und knackig zu schalten, dass man fast nix anders tun will.
Ein bisserl eigenwillig versteckt ist der Knopf zum Öffnen des Köfferchenräumchens, Öffnen funktioniert aber auch via Fern-Bedienung.
Mazda MX-5 G130 Takumi
Testmodellpreis: 32.590,–
Leistung: 96 kW/130 PS
Getriebe: 6-Gang-Schaltgetriebe
Ø Kraftstoffverbrauch: 6,0 l/100 km
CO2-Emission: 139 g/km