Zweirad fahren ist lustig und lässig. Roller fahren ist in. Vespa fahren ist Kult und Klasse. Anlass und Ansporn, wieder einmal in den Sattel einer Vespa GTS 125 zu steigen und pure Lebensfreude zu genießen.
Fotos: Tim Mühr
Als Teenager träumte ich von einer roten Vespa. Leisten konnte ich sie mir nicht, allerdings gab es 1983 über und von Coca Cola 100 zu gewinnen – ich weiß nicht, wie viele Teilnahmezettel ich ausgefüllt habe! Doch leider, das Gewinnglück war mir nicht hold.
Meine Oma verstand meinen großen Wunsch und schenkte mir zur Matura ein Sparbuch mit 15.000 Schilling (so viel hat eine Vespa damals gekostet). Fantastisch! Doch die Kohle habe ich dann doch in Führerschein, Urlaub mit meinem Freund und erstes Auto investiert, das war mit 18 einfach wichtiger.
Dazwischen gab es viele Autos, den 125er Führerschein, auch mal einen Vespa-Test und dann doch lieber Cabrio-, pardon Roadsterfahren, das mich in dieses FreiheitFreudeFliegen-Feeling versetzt hat.
Wenn der Sohne mit dem Vater …
Vor kurzem jedoch lachte sich mein jüngerer Sohn gemeinsam mit seinem Papa eine Vespa an. Eine 300er.
Und plötzlich war es wieder da, diese nahezu unbändige Sehnsucht, mit der Vespa die erste große Freiheit zu erleben. Der Inbegriff von Dolce Vita auf der Straße, italienisches Lebensgefühl auf zwei Rädern, der Duft von Cappuccino, der Schick und Style der temperamentvollen Italiener, das Gefühl, dass das ganze wunderschöne Leben noch endlos vor einem liegt und man nur hinschauen und zugreifen muss, um es in all seiner Fülle und Freude zu erleben.
Auf die Plätze, fertig, Vespa
Zugegeben, mir fehlt der Vergleich zu Vorgängerinnen – mein bislang einziger Vespa-Test liegt ein bisserl lang zurück – und auch zu anderen Marken. Allerdings ist es jedoch bereits der Name und ihr gestylt-geschmeidiger Body, der einen in dieses süße und einmalige italienische Lebensgefühl versetzt. Sogar der Name ihrer Farbe ist nicht einfach grau, sondern delikat grau. So ist und so beschleunigt sie auch.
Delikat Düsen
Keine Frage, im Vergleich zu der 300er meines Sohnes ist die 125 deutlich weniger wepsig. Und als Test-Roller selbstverständlich
Kultiviert und gepflegt setzt sie sich in Bewegung, beschleunigt gleichmäßig und harmonisch und liegt ruhig auf der Straße. Auf dem ergonomisch gepolsterten Sattel sitzt es sich ausgesprochen bequem. Unterm Sattel ist Vespa-typisch reichlich Platz für Handtsche, Badesachen oder sonstiges Klimbin. Das Handschuhfach (im Beinschild) enthält zeitgemäß einen USB-Anschluss, das unentbehrliche Smartphone ist also immer aufgeladen.
Sicher surren
Das Roller Resümee
Schneidig-g’schmeidig zu fahren, locker und leicht zu dirigieren, munter-mondän in der Beschleunigung ergibt komfortabel kultiges Rollern.
Motor: Einzylinder 4–Takt, 4–Ventil, i–get
Leistung: 10.3kW/14PS bei 8,750 U/min
Max. Drehmoment: 12 Nm bei 6,750 U/min
Getriebe: stufenloses Automatikgetriebe mit Drehmomentunterstützung
Verbrauch: 2,4 l/100 km
CO2: 59g/km
Preis: € 5.649